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Radunfall

"Sturz über den Lenker" wegen blockierender Vorderradbremse /01a

1. Unfallberichte: Wer "stürzt über den Lenker"? Welche Folgen hat das?

Motto: Es kann doch nicht wahr sein, dass die Hersteller Bremsen auf den Markt bringen,
           die Unfälle verhindern sollen -- und dann selbst einen erzeugen!


0. Zusf 1. UnfB 2. Ph_a 2. Ph_b 3. V V 4. Tip_a 4. Tip_b 5. StNa 6. §§ 7. € 8. Vers 9. FAQ

 Synopse     ohne Java:  Synopse 

Inhaltsverzeichnis dieser Seite:
==> 1.0.    Übersicht
==> 1.1.1. Unfallberichte Gruppe 1 Teil 1
 ==> 1.1.11.   Unfallberichte Gruppe 1 Teil 2
 ==> 1.1.21.   Unfallberichte Gruppe 1 Teil 3
==> 1.2.    Unfallberichte Gruppe 2
==> 1.3.    Unfallberichte Gruppe 3
==> nach unten

==> Inhalt "Bremsunfall"

==> home: Radtipps

Verwendung der Berichte:
Veröffentlichung nur in anonymisierter Form.
Namensnennung nur nach Anfrage oder vor Gericht.

..... Bericht gekürzt; ( ) redaktionell eingesetzt.


1.0. Übersicht
Als ich 2 Wochen lang mit blutiger Nase herumlief, wurde ich immer wieder angesprochen: "Aha, auch über den Lenker abgestiegen?".

Gruppe 1 (1.1.xx.): "Klassischer" Sturz über den Lenker. Der Fahrer fuhr mindestens 11 km/h und überbremste/ blockierte das Vorderrad. Die Folge ist ein "Sturz über den Lenker".

Gruppe 2 (1.2.xx.): Sturz wegen "giftiger" Bremsen. Hier gibt es zwei Untergruppen:
-- Die Technik überraschte den Radfahrer mit einer unverlangt hohen Bremswirkung.
-- "Klassischer" Lenkersturz aus Geschwindigkeiten von 6 - 11 km/h.
Wir können hier nachträglich nicht mehr unterscheiden, ob die Bremse nur "giftig" bremste oder ob sie blockierte.

Gruppe 3 (1.3.x): Sturz über den Lenker aus unklaren oder anderen Ursachen. Die FOLGEN sind aber identisch mit einem "Sturz über den Lenker".

Eine erste Auswertung der 35 Berichte in Gruppe 1 und 2 liefert erstaunliche Ergebnisse (auch wenn sie keine statistische Signifikanz hat).

1.0.1. "Frühtäter". Acht Betroffene hatten das Rad erst kurze Zeit, d.h. rund ein Fünftel.
1.0.2. Mind. 23 Betroffene waren routinierte Radfahrer, die in einer Notsituation überbremsten, d.h. zwei Drittel.
1.0.3. 15 Betroffene bremsen - zumindest zeitweise - nicht mehr mit der VR-Bremse, d.h. etwa die Hälfte.
1.0.4. 15 Betroffene erlitten schlimme Verletzungen, d.h. rund die Hälfte:
-- zwei Todesfälle
-- zwei Mal lebensgefährliche oder schwere Kopfverletzungen
-- fünf Mal Gehirnerschütterung, mit z.T. monatelange Kopfschmerzen.
-- drei ein Mal Becken-, bzw. Lendenwirbelkörper-Bruch
-- zwei Mal Schlüsselbein-, zwei Mal Ellbogen-Bruch
-- drei Mal schwere Schulterverletzungen
-- vier Mal Handverletzung (gebrochener Daumen, Bänderriss)
-- zwei Mal beschädigte Vorderzähne.

Fazit: Dreizehn Berichte stammen aus meinem persönlichen Umfeld, das etwa 300 Personen (einschl. der Nicht-Radler und Nicht-Befragten) umfassen dürfte; d.h. ca. 4% meines persönlichen Umfelds stürzten über den Lenker (auch diese Zahl hat keine statistische Signifikanz).

Rechnen Sie trotzdem diese Zahl probehalber auf 82 Millionen Einwohner Deutschlands um, ..... unfassbar!

Was kann man da vermuten? Entweder sind in meinem Umfeld besonders unfähige Radfahrer oder die Dunkelziffer "Sturz über den Lenker" ist erschreckend hoch!

Ich habe zu diesen Unfallberichten viele Zuschriften bekommen.

1. Unklarheiten: Ich habe z.T. mit den Unfallopfern geredet und deren Räder angesehen, so dass meine Einordnung genauer ist, als es die Berichte zeigen. Man darf auch nicht -- nur weil der Radler ohnmächtig war oder sich nicht mehr erinnern kann -- eine naheliegende Zuordnung zum Sturz über den Lenker als unzulässig betrachten!
Als Privatperson habe ich nicht die Möglichkeit, alles detailliert nachzuprüfen. Das ist auch nicht meine Aufgabe, sondern die der Staatsanwaltschaft.
leer
2. Üben des Bremsens: Manche glauben, dass mit Üben alle Unfälle vermeidbar gewesen wären. Doch eine solche Ansicht ist leichtfertig und wirklichkeitsfremd ==> 4.3.1.  Üben des Bremsens.

Einige sind der Meinung, dass es genüge, wenn man sich nur fest am Lenker abstütze. Da fehlt es an Kenntnissen in der Physik ==> 2.4. Das Bremsen am Vorderrad. Bei den hier angeführten Fällen haben sich nur die Radler in den Unfallberichten der ==> Gruppe 1.2. nicht ausreichend abgestützt. Dabei fällt auf, dass sie relativ langsam unterwegs und abgelenkt waren (Absteigen, Hosentasche, Lieferwagen).

3. Fehlverhalten: Manche wollen nachweisen, dass die Ursache der Unfälle nicht in der Technik liegt, sondern im Fehlverhalten der Unfallopfer. Diese Ansicht ist falsch, denn mit einer Bremskraftbegrenzung wäre kein Sturz über den Lenker (Gruppe 1) möglich gewesen.
Beispiele für eine Bremskraftbegrenzung finden Sie unter ==> 3. Vorschläge zur Bremskraft-Begrenzung.

Das Ziel der Berichte ist, Beispiele für die Folgen des "Sturzes über den Lenker" zu zeigen; mehr darüber herauszufinden wäre eine Aufgabe z.B. der Verbände (ADFC, BdR, ...) und der Hochschulen (Diplomarbeiten,...).

oben
Gruppe 1
"Klassischer" Sturz über den Lenker. Der Fahrer fuhr mindestens 11 km/h und überbremste/ blockierte das Vorderrad. Die Folge ist ein "Sturz über den Lenker".

1.1.1. ... Radfahrer verunglückt

Zitat (Auszug) aus der Südd. Zeitung Wolfratshausen, 22.07.02:

Tegernseer Tal -- Am Samstag sind im Tal ... Radfahrer bei Unfällen verletzt worden. Der erste passierte gegen 14:05 Uhr auf dem Gehweg an der Seestraße in Tegernsee. Dort war ein 62-jähriger Rentner nach Rottach unterwegs. Als er bremste, blockierte das Vorderrad. Der Rentner stürzte und zog sich Verletzungen im Gesicht und eine Gehirnerschütterung zu. ...... cws


1.1.2. Mann macht Bilderbuch-Sturz

Ablauf: Am Do, 27.09.01/7:30 fuhr ich von Ingelsberg zum Ebersberger Forst. Meine Geschwindigkeit betrug etwa 23-26 km/h. Ich wollte die Staatsstraße Zorneding-Purfing überqueren. Von rechts kam ein Auto mit etwa den erlaubten 100 km/h und ich fürchtete, das Überqueren nicht mehr rechtzeitig zu schaffen. Deshalb führte ich eine Notbremsung (keine Panikbremsung!!!) durch. Doch das Vorderrad blockierte und ich flog über den Lenker auf die Teerstrasse. Ich schlug voll mit dem Kopf auf. Dank Radhelm kam ich mit einfachen Verletzungen davon.
Ich habe meinen "Sturz über den Lenker" voll miterlebt. Nur das Zeitfenster nach dem Abheben vom Sattel bis vor dem Auftreffen auf der Straße, -- also der "Flug" -- verlief zu schnell. Ich weiß also noch, wie stark ich die VR-Felgenbremse gezogen hatte. Und wie ich nach dem Flug mit dem Handrücken (die Finger waren noch gekrümmt) auf der Straße aufkam. Dann kam die Phase, in welcher der Kopf zur Straße sauste und zuerst der Helm, dann Nase, Lippen und Kinn auf den Boden knallten.
Der Autofahrer hielt vor mir und leistete erste Hilfe. Während wir auf den Krankenwagen warteten, erzählte er mir mit leuchtenden Augen, dass er meinen wunderschönen Bilderbuchsturz in allen Phasen betrachten konnte.
Radhelm: ja
Verletzungen:
Eine leichtere Gehirnerschütterung mit langdauerndem, leichtem Benommenheitskopfschmerz über fünf Monate.
2 cm Riss in der unteren Nase, wurde genäht.
Schürfwunden an der Nasenspitze, den Lippen und am Kinn.
Abschürfungen an 2 Knöcheln der linken Hand
Prellungen und Blutergüsse am linken Großzeh.
Die Erstversorgung erfolgte in der Kreisklinik Ebersberg.
Rad: Utopia Vektor
Bremsen: Magura HS12 (hydraulisch)
Anmerkungen:
1. Ich fahre das Rad nun seit 1 Jahr / 2000 km. Nie hat sich ein derartiges Verhalten der Bremsen angekündigt. Das Blockieren kam für mich völlig überraschend. Mit meinem "Dorfrad" fahre ich weitere 1000 km pro Jahr.
2. Ich habe nur wenig "überbremst", doch die Folgen waren scheußlich. Noch heute fasst mich das Grauen, wenn ich mir ausmale, wie ich jetzt aussähe, falls ich keinen Helm getragen hätte.
3. Die einzige Kritik an meinem Verhalten kam von einem Bekannten, der diese Stelle kennt. Er meint, ich hätte vorausschauend langsamer an die Kreuzung heranfahren müssen. Dann wäre ich nicht in die Lage gekommen, zu "überbremsen".
4. Eigentlich sollte nicht die Krankenkasse, sondern der Hersteller für den Unfall aufkommen.
14.03.02     gez. (Unterschrift)

Anmerkung: Inzwischen schützt eine Bremskraft-Begrenzung vor einem Sturz über den Lenker ==> 4.3.3.3. Praktische Erfahrungen.


1.1.3. Sportsfrau fürchtet nahenden Regen

Ablauf: Mai 99. Von der Firma nach Hause unterwegs, fuhr ich in Vaterstetten am Luitpold-Ring, in Richtung Möschenfelderstrasse auf einem seit kurzem erworbenen Fahrrad. Ein gebrauchtes Gerät, vom Händler überholt. Ich fuhr sehr schnell, denn ein Gewitter war im Anzug, als von rechts ein Auto aus einer kleinen Strasse herausschoss. Ich machte eine Vollbremsung, die Felgenbremse am Vorderrad blockierte, und ich stieg über das Lenkrad ab.
Radhelm: nein
Die Konsequenzen: Ellbogenbruch mit Operation, Krankenhausaufenthalt und 2 Wochen Gips
Rad: KTM Top Trekking
Bremsen: Shimano SQ-Plus
Anmerkungen: Ich fahre regelmässig und bei jedem Wetter, im Schnitt 3000km im Jahr.
30.10.01    gez. (Unterschrift)

Anmerkung: Die Verunglückte war eine "Frühtäterin".


1.1.4. Mountainbikerin bremst vorne nicht mehr

Ablauf: Am Sonntag, 12. August 2001 fur ich mit dem Zug von München nach Mittenwald, um eine Radtour die Isar hinab von der Quelle bis zur Mündung zu machen. Es war ein sonniger Tag und der Zug war mit Radfahrern überfüllt. Mir vis-a-vis saß eine junge sportliche Frau, die ihr MTB mit ins Abteil genommen hatte. Ich hatte also Zeit und sah es mir an. Da bemerkte ich, dass die Hinterradbremse so abgenützt war, dass die eisernen Halter des Bremsklotzes schon Spuren auf der Felge hinterlassen hatten. Ich machte sie darauf aufmerksam. Sie meinte, dass sie dann vorsichtig vorne bremsen müsse. Als ich einwandte, die Vorderradbremsklötze müssten doch genauso aussehen, antwortete sie: "Nein, die benütze ich nicht mehr. Ganz am Anfang habe ich sie einmal benützt, aber mich hat es so geschmissen, dass ich das nie wieder tue!"
Verletzungen: unbekannt
Rad: Mountainbike
Bremsen: Felgenbremsen (mit Seilzug)
Anmerkungen: Welchen Sinn hat eine Vorderradbremse, die nicht benützt wird?
18.11.01     gez. (Unterschrift)

Anmerkung: Die Verunglückte war eine "Frühtäterin".

oben

1.1.5. Rote Ampel verlangt Vollbremsung

Ablauf: Ich kam zu einer Kreuzung, wo die Ampel grün blinkte. Ich dachte, das geht sich noch aus, und beschleunigte um rechtzeitig drüberzukommen. Da es sehr knapp wurde, beschleunigte ich um so mehr. Als die Ampel auf Rot stand, da gelangte ich zur Ansicht, dass es sich doch nicht mehr ausgeht. :-) Als ich dann am Boden lag, da war es irgendwie peinlich, weil so viele Leute zuschauten (gleich daneben ist eine Straßenbahn- Haltestelle).
Ich schob das Rad auf den Gehsteig, putze mir den Straßenstaub von der Kleidung und hängte die Kette wieder ein. Währenddessen trostete mich eine ältere Dame, indem sie mir sagte, es hätte sich nicht ausgezahlt bei Rot weiterzufahren.
Verletzungen: keine
Anmerkungen:
1. Wie weit das Hinterrad abhob, weiß ich nicht. Es ging ja sehr schnell. Nur dass ich nach rechts schleuderte, das ist sicher.
2. Die Verkäuferin hat mich gleich beim Kauf vor der Kraft der V-Bremsen gewarnt und ich bin bis zu diesem Sturz jahrelang mit dem Rad gefahren. Aber bei einer Notbremsung kann man die Bremsen nicht so gefühlvoll dosieren, da zieht man einfach voll an!
21.02.05     gez. (Unterschrift)

Anmerkung: Zum Unfallbericht hatte der Verunglückte geschrieben (Zitat): ..... er passt in zweierlei Hinsicht nicht zu den anderen: 1.) Ich flog nicht über den Lenker. / 2.) Mir ist absolut nichts passiert.
Dass nichts passiert ist freut uns alle. Das hat der Verunglückte aber seinem Wissen und seiner Geschicklichkeit zu verdanken.
Man ersieht aus dieser Bemerkung auch, dass Unfallopfer oft gar nicht klar erkennen, dass die Verbindung "Normal-Fahrrad" und "zu gute Bremse" Ursache des Unfalls war.


1.1.6. Notbremsung wegen unvorsichtiger Autofahrerin.

Ablauf: Ich befuhr mit meinem Fahrrad eine Kreisstraße durch einen kleinen Ort. Meine Geschwindigkeit betrug etwa 30 km/h. Kurz vor mir kam ein Auto rückwärts aus einer Grundstückseinfahrt, die Frau fuhr auf die Straße ohne meine Vorfahrt zu (be-)achten. Ich mußte stark abbremsen, dabei zog ich leider an der Vorderradbremse. Die Folge war ein sofortiges Blockieren des Rades und ein Sturz über den Lenker.
Verletzungen: Starke Schürfwunden im Gesicht, vier Schneidezähne oben locker, ein Zahn unten beschädigt, einer abgebrochen.
Kleiner Finger rechte Hand ausgekugelt und Platzwunde. Rechtes Handgelenk geprellt. Kleine Wunden an den Beinen.
Helm: keiner
Fahrrad: Focus black Falls, fast neu 500 km
Bremsen: Magura HS 33, keine Warnung am Rad, oder vom Händler bezüglich der Bremsen beim Kauf.
Anmerkungen:
1. Wahrscheinlich habe ich die Bremse links gezogen, weil ich es gewohnt bin vom 50 ccm Roller, da ist dort aber hinten und man muß auch kräftiger ziehen. (Ich) habe jetzt die Bremsen getauscht, Fahrrad wurde repariert, einen Anschlag für den Bremsgriff baue ich gerade.
2. Mich hat überigens niemand auf die "guten" Bremsen hingewiesen und die damit entstehende Gefahr. Und das bei einen Händler, der nur hochwertige Fahrraeder verkauft und sonst eigentlich gut berät. (Mein altes Rad habe ich vor etwa acht Jahren gekauft, es ist ein Kynast gewesen, das hatte nur tektro V-Brakes, da war aber ein großer roter Warnhinweis an dem Bremsgriff angebracht).
3. (Ich) habe immer noch Probleme mit dem Finger, Zähne dauern eh länger, sind geschient und werden hoffentlich wieder fest, dann müssen nur Kronen drauf.
24.05.05     gez. (Unterschrift)

Anmerkung: Die Verunglückte war ein "Frühtäter".


1.1.7. Notbremsung wegen eines Hundes.

Ablauf: Im Juli 2002 fuhr ich mit meinem Rad auf einem ca. 2 m breiten, wenig befahrenen Radweg, mit etwa 20 km/h.
Aus einem Gebüsch auf der linken Seite kam plötzlich ein kleiner Hund. Ich erschrak und zog sofort beide Bremsen. Mit etwas Verzögerung stürzte ich über den Lenker und fiel flach auf den Boden, wobei ich mit den Armen den Fall etwas bremsen konnte.
Als ich nach einiger Zeit den Kopf hob, schaute ich direkt in die Augen des Hundes, der mich mitleidig betrachtete.
Verletzungen: Abschürfungen am Kinn, Biß in Zunge und Lippe, Abschürfungen am Knie
Helm: nein
Fahrrad: Trekkingrad Scheral
Bremsen: Shimano XT
Anmerkungen: Das Abheben des Hinterrads begann erst nach einigem Verzögern, sodaß mein Sturz mit relativ wenig Geschwindigkeit erfolgte.
14.06.05     gez. (Unterschrift)

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1.1.8. Ehemaliger Amateur-Rennradler stürzt bei Vollbremsung über den Lenker und erleidet einen Beckenbruch.

Ablauf: Mit obigem Fahrrad, fuhr ich am 22.08.2000 auf einem Radweg in der Balanstraße, München mit ca. 20-25 km/h. An der St.-Martin-Straße bog ein Auto rücksichtslos nach rechts ab. Ich wich nach rechts aus und machte eine Vollbremsung. Ich zog beide Bremsen, dabei blockierte das Vorderrad und ich flog über den Lenker.
Verletzungen: Im Alten Perlacher Krankenhaus wurde ein Beckenbruch festgestellt. Dazu Prellung und Hautabschürfungen an Ellenbogen und Händen.
Fahrrad Typ: PEGASUS MILLENNIUM mit Federgabel (am 21.08.2000 bei Radl Bauer in München gekauft)
Bremsen: SHIMANO NEXAVE (Vorderbremse rechts, Hinterbremse links montiert!!)
Anmerkungen:
1. Wegen der Vertauschung der Bremsen links/rechts war ich machtlos. Der Händler behauptete, wegen einer Norm müsse das so sein.
2. Nach dem Unfall habe ich längere Zeit die Vorderradbremse nicht mehr angefasst.
17.04.02     gez. (Unterschrift)

Anmerkung: Der Verunglückte war ein "Frühtäter".


1.1.9. Autofahrerin wird ein Sturz über den Lenker vorgeführt. Sie betrachtet ihn als Warnung für das eigene Radeln.

Ablauf: Im April 2002 fuhr ich mit dem Kfz den Lannerweg in Vaterstetten. An der Carl-Orff-Str. kam von links ein Radfahrer, der meine Vorfahrt zu beachten hatte. Plötzlich flog er über den Lenker auf die Straße. Zunächst hatte ich gedacht, einen Fehler gemacht zu haben. Ich stieg aus und half ihm. Er war auf den Kopf gefallen. Dank Helm schien er keine größeren Verletzungen davon getragen zu haben. Er entschuldigte sich und fuhr gleich weiter.
Radhelm: ja
Verletzungen: Leichteres Humpeln, weiteres weiß ich nicht.
Fahrrad Typ: Mountainbike
24.04.02     gez. (Unterschrift)


1.1.10. ... Wasmeier stürzt bei Benefiz-Radtour

Zitat aus der Südd. Zeitung München, 14.06.05:

Pech für Markus Wasmeier: Der frühere Skistar und Doppel-Olympiasieger ist am Wochenende bei einer Benefiz-Radtour in der Nähe von Grünwald gestürzt. Er zog sich zwei Bänderrisse an der Schulter zu.
Bei der Tour zum Nürburgring wollte der 41-jährige neben anderen Teilnehmern Geld für den Behinderten-Sportverein "Special Olympics" sammeln. "Wir sind zu dritt gefahren, ich als Letzter" sagte Wasmeier über sein Missgeschick. "Plötzlich ist eine Ampel auf Rot umgesprungen. Ich bin so erschrocken, habe überreagiert und zu stark mit der Vorderbremse gebremst." Zunächst fuhr der Sportler trotz starker Schmerzen weiter, ließ sich dann aber 20 Kilometer weiter doch ärztlich untersuchen, wie er seiner Miesbacher Heimatzeitung anvertraute. Die Diagnose: Riss zweier Bänder im Schultergelenk.
An diesem Dienstag will Wasmeier aber zum Ende der Benefizaktion am Nürburgring trotz der Verletzung dabei sein und "wenigstens auf dem Stadtrad noch ein paar Kilometer abreißen". dpa


1.1.11. Radler stürzt mit neuem Mountainbike über den Lenker.

Zitat aus der Südd. Zeitung Ebersberg vom Do, 02.05.02:

Radler stürzt kopfüber
Ingelsberg. Gestern Vormittag gegen 11 Uhr ist ein 56-jähriger Radfahrer auf halber Strecke zwischen Ingelsberg und Wolfesing gestürzt. Auf der abschüssigen Straße fiel er ohne erkennbaren Grund kopfüber über den Lenker. Der Radfahrer zog sich dabei stark blutende Schnitt- und Platzwunden sowie Prellungen zu. Er kam ins Kreiskrankenhaus. lb

Bericht des Verunfallten:

Ablauf: Am 1.5.02 fuhr ich mit meinem neuen Fahrrad von Ingelsberg Richtung Wolfesing den Berg hinab, mit ca. 20 km/h. Um die Geschwindigkeit zu reduzieren, habe ich aller Voraussicht nach leicht gebremst. Als ich wieder zu mir kam, hörte ich die umstehenden Leute reden. Die inzwischen eingetroffenen Sanitäter legten mich auf eine Trage und fuhren mich ins Krankenhaus Ebersberg.
Radhelm: nein
Verletzungen: Schwere Abschürfungen auf der rechten und vorderen Kopfseite,
Abschürfungen an Handgelenk und Fingern, Prellungen an beiden Handgelenken,
Abschürfungen am linken Knie, Prellungen am linken Oberschenkel,
Bruch des linken Daumens,
längere Bewußtlosigkeit und Gehirnerschütterung.
Fahrrad Typ: Scott Stream
Bremsen: VR: Felgenbremse Scott Comp, HR: Felgenbremse Scott Comp
Anmerkungen: Weder in der Bedienungsanleitung noch vom Händler wurde ich auf die wirkungsvollen Bremsen aufmerksam gemacht.
07.05.02     gez. (Unterschrift)

Anmerkung: Der Verunglückte hatte beim Sturz offensichtlich den Lenker nicht losgelassen, da beide Schaltungsanzeigen abgebrochen waren. Andere Fehlerursachen waren am Rad nicht zu finden. Auch er war eindeutig ein "Frühtäter".


1.1.12. Todessturz über den Lenker.

Zitat aus der Südd. Zeitung Lkr. München, Ausgabe Süd vom Mo, 15.04.02:

Radfahrer nach Sturz gestorben
30-jähriger Ottobrunner war auf Heimweg von Disco
Von Michael Morosow

Ottobrunn. Bei einem tragischen Unglück am frühen Sonntagmorgen hat ein 30-jähriger Mann aus Ottobrunn sein Leben verloren. Auf dem Heimweg von einer Dicothek war er aus Spaß auf das Fahrrad einer Bekannten gestiegen und damit so schwer zu Sturz gekommen, dass er noch an der Unfallstelle verstarb.
Das Unglück ereignete sich um 4.30 Uhr auf der Ostpreußenstraße. Der 30-Jährige war zusammen mit drei Begleitern zu Fuß auf dem Heimweg von einem Raver-Festival im Ottobrunner Phönixbad. Ein Mädchen schob ihr Fahrrad, ein Mountainbike, daneben her.
Wohl aus Übermut, so ein Polizeisprecher, habe der später Verunglückte die junge Frau gebeten, ein Stück zur Gaudi fahren zu dürfen. Auf der Ostpreußenstraße habe er vermutlich an der Gehsteigkante das Vorderrad zu stark abgebremst, worauf er sich überschlagen habe und auf der Fahrbahn liegen geblieben sei.
Während das Mädchen den Notarzt verständigte, versuchte ein anderer Begleiter, den regungslos in seiner Blutlache liegenden Freund zu reanimieren, was ihm nicht gelang. Auch der Notarzt konnte den 30-Jährigen nicht mehr ins Leben zurück holen. Er starb an den Folgen eines Schädelbasisbruches. Der Notarzt habe außerdem einen Genickbruch nicht ausgeschlossen, sagte ein Sprecher des Unfallkommandos Ost.
Mitarbeiter des Kriseninterventionsteams waren am Unfallort sehr gefordert. Sie mussten sich nicht nur um die drei unter Schock stehenden Begleiter des Verunglückten kümmern, sondern auch um dessen Ehefrau, Bruder und Eltern, die am Unfallort eingetroffen waren.

Anmerkung: Laut Auskunft der Mutter fuhr er ansonsten ein "altes" Rad; er ist also ein ungewarnter "Frühtäter" gewesen.

Ergänzung durch einen Zeugen:

Ablauf: Am Sonntag, den 14. April 2002, lieh sich ein Freund mein Moutainbike aus, um es auszuprobieren. Nach einigen Testrunden auf der Straße fuhr er auf einen sanften Hang und von dort senkrecht auf den Gehweg, bzw. die Straße zu. Kurz vor der zur Straße gewandten Gehsteigkante bremste er und überschlug sich.
Radhelm: nein
Verletzungen: Tod durch Genickbruch.
Fahrrad Typ: Ideal Meteor (Fully-Mountainbike)
Bremsen: VR: Shimano V-Brake, HR: Shimano V-Brake
Anmerkungen: Warnung (sehr kurz) in Betriebsanleitung.
15.11.02     gez. (Unterschrift)

Nachtrag: Der Verunfallte war ein 30-jähriger Extremsportler. Er fuhr nicht besonders schnell. Er war auch nicht betrunken (wie viele annahmen, die mir schrieben), denn es war ein Weinfest und er mochte keinen Wein.
31.03.05

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1.1.13. Mann muss in der Gruppe scharf bremsen und stürzt über den Lenker.

Ablauf: Am Dienstag 23.7.2002 fuhren wir in einer Gruppe über die Hügel westl. des Ammerseeufers in Richtung Oberschondorf. In einem Waldstück (Schotterweg) ging es für ca. 100 m leicht bergab. Wir fuhren relativ dicht hintereinander. Mein Vordermann bremste plötzlich scharf, was mich auch zu einer scharfen Bremsung mit Vorder u. Hinterradbremse veranlasste.Trotz geringer Geschwindigkeit (10-15 kmh) stürzte ich über den Lenker und landete mit Kopf und linker Schulter auf dem steinigen Boden.
Radhelm: ja
Verletzungen: Luxation des linken Mittelfingers. Gelenkkapsel- und ein Bänderriss im Fingergelenk. D.h. 4 bis 6 Wochen Gips des linken Unterarms.
Fahrrad Typ: Scotch Boulder
Bremsen: Shimano V Brake
Anmerkungen: Ich fahre das Rad im 2. Sommer mit ca 500 km / Jahr
01.08.02     gez. (Unterschrift)

Ergänzung durch einen Mitradler:
Ich fuhr schräg hinter dem Verunglückten, der wohl nicht gleich mitbekam, dass sein Vordermann plötzlich bremste. Der Verunglückte, um einen Zusammenstoß mit dem Vordermann zu vermeiden, bremste deshalb sehr scharf. Obwohl es sich um eine Schotterstrasse handelte, sah ich, dass das Vorderrad blockierte und er über den Lenker nach vorne flog.
Ein Glück, dass er einen Helm trug (als einziger in der Gruppe, die aus 18 Personen bestand)!
28.08.02     gez. (Unterschrift)

Nachtrag: Folgendes steht in der SCOTT Bedienungsanleitung (Owner's Manual): "Achtung! Egal bei welcher Wetterlage - benutzen Sie nie ausschließlich die Vorderbremse, sondern gebrauchen Sie Vorder- u. Hinterbremse zusammen, um das Rutschen der Laufräder zu verhindern".
13.05.03     gez. (Unterschrift)


1.1.14. Rennradler stürzt wegen Kombination zweier Ursachen über den Lenker.

Ablauf: Am Donnerstag den 19.06.2003 (Fronleichnam) fuhren wir zu dritt mit den Rennrädern von Karlsruhe nach Linkenheim, wo der rv-badenia einen Radmarathon (208km) veranstaltete.
Der Streckenverlauf war am Anfang des Marathons auf Nebenstraßen die uns durch bewaldetes Gebiet führten. D.h. auf der Fahrbahn lagen z.T. kleinere Äste und Zweige.
Nachdem ich die Führung in der Radgruppe an den Hintermann übergab, und ich hinter ihm wieder einscherte, fuhren wir ca. bis Kilometer sieben in dieser Reihenfolge.
Als plötzlich der vorne fahrende seine Geschwindigkeit (die zuvor etwa bei 25km/h bis 28km/h lag) rasch reduzierte, mußte ich, um ein Auffahren zu vermeiden, das Gleiche tun. Dabei mußte die Vorderrad-Bremse relativ stark angezogen werden. Vermutlich hätte dies noch keinen Sturz verursacht. Als ich zusätzlich noch das Hinterrad des vorderen Fahrrades mit meinem Vorderrad berührte, hat der Impuls, der durch den entgegengesetzten Drehsinn der Laufräder auftritt, den Sturz über den Lenker verursacht.
Meinem Empfinden nach verlief der Sturz blitzartig. Das bedeutet, ich hatte nicht einmal die Zeit die Hände von den Bremshebeln zu nehmen. Die Knöchel der linken Hand (Zeige-, Mittel- und Ringfinger) zeigten entsprechende Aufschürfungen. Ich sah nur noch den Straßenbelag auf mich zukommen. Ich denke das sich der gesamte Sturz in weniger als einer Sekunde abgespielt hat.
Radhelm: ja
Verletzungen: Aufschürfungen am Handrücken der linken und rechten Hand. Linke Schulter geprellt und ca. 5cm x 5cm große Aufschürfung. Schürfwunde am rechten Jochbein etwas größer als ein 2-Euro Geldstück. 5cm lange und 1cm breite Schürfwunde auf der rechten Gesichtsseite am Kinn beginnend in Richtung rechtes Ohr.
Nach einer Röntgen-Untersuchung wurden keine Knochenbrüche am Schädel, Schulter und Schlüsselbein festgestellt.
Rad: Klein Quantum race
Bremsen: Shimano Ultegra 600
Anmerkungen: Mit dem Rad bin ich bis zu dem Sturz etwa 15.000 Kilometer gefahren. Die jährliche Kilometerleistung liegt etwa bei 7.000 Kilometer.
26.06.2003     gez. (Unterschrift)

Anmerkung: Der Unfall wurde nicht allein durch die Vorderradbremse verursacht, sondern erst durch die Kombination mit dem zweiten Fehler, dem Berühren des vorausfahrenden Hinterrads.
Ein ==> VR-ABS (Regelung) hätte den Lenkersturz verhindern können!
Ein seitlicher Sturz wäre aber immer noch wahrscheinlich gewesen, allerdings mit einer geringeren Gefahr für einen Kopfaufprall (auch nicht angenehm).


1.1.15. Mountainbiker stürzt bei Notbremsung und bricht sich einen Lenden-Wirbelkörper.

Ablauf: Im Sommer 1996 war in mit ein paar Freunden am Gardasee zum Mountainbiken.
Ich halte mich selbst zu diesem Zeitpunkt schon als erfahrenen und vorsichtigen Mountainbiker. Am Ende einer Tagestour und nur 500 Meter entfernt von unserer Ferienwohnung in Torbole passierte es dann. Ich fuhr die schmale, asphaltierte Staße hin zu unserer Fehrienwohnung mit ca 20 km/h. Die Staße war rechts und links von Mauern begrenzt. Plötzlich tauchte in ca 15 m Entfernung aus einer Einfahrt rechts eine Vespa-Fahrerin ... vor mir auf und blieb in Staßenmitte stehen. Ich erschrak und bremste. Sofort stieg das Hinterrad in die Luft.
Ich flog über den Lenker und landete zuerst mit dem Kopf (Helm!) dann Schulter, Rücken und Füße auf dem Boden (quasi Hechtrolle).
Verletzungen: Der Aufprall war so heftig, das der Helm Risse bekam und ich eine Kompressionsfraktur des ersten Lendenwirbel-Körpers erlitt.
Ich war jederzeit bei Bewußtsein und habe den Vorgang voll mitbekommen. Ich hatte keine Lähmungserscheinungen aber unsägliche Schmerzen im Rücken. Ein Krankenwagen wurde von herbeieilenden Passanten gerufen, der mich dann nach Riva ins Krankenhaus brachte.
10 Tage lag ich in Italien im Krankenhaus, dann noch mal einen Monat in Deutschland. Danach war ich noch 6 Wochen krank geschrieben. Nach einem halben Jahr war ich zum Glück wieder völlig beschwerdefrei.
Radhelm: ja
Rad: Trek 970 Baujahr '91 mit nachgerusteter Federgabel (Manitou Comp)
Bremsen: Shimano LX Cantilever vorne und hinten
Anmerkungen: Meine Bremsen waren immer sehr giftig eingestellt. Zudem begünstigte das Einfedern der Gabel meiner Ansicht nach den Überschlag. Inzwischen habe ich die Vorderbremse durch einstellen der Seilzüge deutlich entschärf(t) und verwende die Vorderadbremse nur sehr vorsichtig.
02.07.2003     gez. (Unterschrift)

oben

1.1.16. Radler überschlägt sich auf steilem Straßenstück

Zitat aus der Südd. Zeitung Ebersberg vom Mo, 21.10.03:

Bruck. Mit schweren Verletzungen im Gesicht hat am Sonntagvormittag ein Radfahrer nach einem Sturz in Wildenholzen in eine Münchner Klinik gebracht werden müssen. Der Mann war mit seinem Trekkingrad gegen 10.30 von Westerndorf kommend in Wildenholzen unterwegs. Auf dem steil abschüssigen Straßenstück wollte er nach Angaben der Ebersberger Polizeiinspektion bremsen und tat dies wohl zu stark. Ein Überschlag und ein Sturz waren unvermeidlich. er


1.1.17 DAV-ler stürzt in der Gruppe bei Notbremsung.

Ablauf: Bei der Eröffnung des Radwegs "Mangfall-Sempt" am 26.6.2004 erzählte mir ein Alpenverein-ler über seinen Lenkersturz.
Er war mit einer Gruppe des DAV (Deutscher Alpenverein) unterwegs und überquerte gerade eine Autostraße. Da näherte sich ein Motorradfahrer mit stark überhöhter Geschwindigkeit. Er fuhr deshalb so schnell wie schaffbar auf die andere Seite, als die beiden Radlerinen vor ihm aus unerfindlichen Gründen bremsten. Er überbremste, weshalb er sich samt Rad überschlug.
Verletzungen: Nur leichte Prellungen.
Rad: Trekkingrad
Anmerkungen: Da der DAV-ler den Lenkersturz vom MTB-Fahren im Gebirge kannte, war er nicht völlig überrascht. Er neigte das Rad zur Seite, so dass er auf die Seite fiel und der Sturz glimpflich ausging.
26.6.2004     gez. (Unterschrift)

Anmerkung: Auch dieses Beispiel zeigt, wie wichtig eine frühzeitige und eindringliche Information über den Lenkersturz ist. Dann weiß der Radler wenigstens, was auf ihn zu kommt, falls er in der Not zu stark bremst.


1.1.18. Radler in der Gruppe stürzt bei Schnellbremsung.

Ablauf: Ich fuhr mit einer Gruppe Radfahrern auf dem Radweg, als eine Autofahrerin aus einer Tankstelle auf den Radweg fuhr. Die Gruppe bremste. Bei mir blockierte das Vorderrad und ich stürzte über den Lenker.
Radhelm: ja
Verletzungen: Hautabschürfungen und Prellungen. Die Erstversorgung erfolgte durch einen mitfahrenden Ersthelfer.
Rad: Schauff
Bremsen: VR: Shimano Deore; HR: Shimano Deore
Anmerkung: Ich hatte an dem Tag die sonst übliche Gepäckträgertasche mit Kleidung, Werkzeug und Ersatzteilen nicht auf dem Rad ..... Seitdem habe ich die Tasche immer auf dem Gepäckträger und das Fahrrad hebt auch bei schärfstem Bremsen nicht mehr ab.
15.09.2004     gez. (Unterschrift)

Anmerkung: Zusatzgewicht am Gepäckträger ist auch eine Methode, den Lenkersturz zu verhindern. Allerdings wird das mit generell längeren Bremswegen erkauft und ist deshalb nur bedingt empfehlenswert.


1.1.19. "Kopfüber" vom Rad gestürzt!

==> Presse-Mitteilung der Polizei Bielefeld

Ablauf: Am Do., 07.10.2004, gegen 13.00 Uhr, befuhr ein 30-jähriger Bielefelder mit seinem Mountain-Bike den Radweg der Herforder Str. aus Richtung Jahnplatz in Richtung Stresemannstraße. Hierbei benutzte er den Radweg entgegengesetzt zur Fahrtrichtung. Ein 36-jähriger LKW-Fahrer, der aus dem dortigen Parkhaus herausfahren wollte, bemerkte den Radfahrer frühzeitig und bremste sein Fahrzeug bis zum Stillstand ab. Der Radfahrer vermutete offensichtlich, dass der Renaultfahrer ihn nicht gesehen hätte.
Er bremste sein Rad so stark ab, dass das Hinterad abhob und der 30- jährige Fahrer über den Lenker zu Boden fiel. Hierbei verletzte er sich leicht an der Schulter. Am Fahrrad entstand leichter Sachschaden von ca. 50 Euro.
Verletzungen: leicht an der Schulter.
Radhelm: ja
Rad: MTB
10.10.2004 - 11:45 Uhr, ots-Originaltext: Polizei Bielefeld


1.1.20. Unfallzeugen gesucht.

Zitat aus Hallo Haar, 16.06.05:

Haar - Am 28. Mai ereignete sich in Haar gegen 13.45 ein Verkehrsunfall, bei dem ein Fahrradfahrer schwere Verletzungen erlitt. Der Fahrer eines silbergrauen Pkw VW Golf IV Variant - das amtliche Kennzeichen ist unbekannt - befuhr die Lorenz-Huber-Straße (vom Wertstoffhof kommend) in Richtung Süden zur Keferloher Straße. An der Kreuzung Dr.-Mach-/ Gronsdorfer Straße missachtete er ein Stoppschild und nahm einem aus Richtung Osten kommenden Fahrradfahrer die Vorfahrt. Um eine Kollision mit dem Auto zu vermeiden, musste der Radfahrer eine Notbremsung durchführen, bei der er stürzte und sich erhebliche Verletzungen zuzog. Der Autofahrer fuhr dem ungeachtet weiter.
Der Autofahrer wird dringend ersucht sich zu melden. Zwei Zeugen haben das Geschehen an der Unfallstelle beobachtet und dem Verletzten geholfen. Infolge der schmerzhaften Verletzungen war das Unfallopfer nicht im Stande, die Personalien der Zeugen festzuhalten. Auch die Zeugen werden gebeten, sich bei Rechtsanwalt ..... zu melden.

Anmerkung: Das ist ein typisches Beispiel für einen Lenkersturz. Der Radler hat den Veranlasser des Unfalls gar nicht berührt. Gestürzt ist er nicht wegen eines Zusammenstoßes, sondern wegen zu "giftiger" Bremsen!
Der Rechtsanwalt - mit dem ich telefonierte - hat den Unterschied zwischen "Anlass" (regelwidriger Autofahrer) und "Ursache" ("giftige" Bremsen) des Lenkersturzes nicht erkannt.

oben

1.1.21. Hartes Bremsmanöver verletzt Radler schwer

Zitat aus der Südd. Zeitung München, 27.06.05:

Ein plötzliches Bremsmanöver hat am Samstag Nachmittag auf einem Radweg in der Boschetsrieder Straße einen Radfahrer zu Fall gebracht. Er wurde schwer verletzt. Der 37-Jährige radelte gegen 17.50 Uhr in westlicher Richtung. Auf Höhe der Hausnummer 28 parkte ein Ford Galaxy, jedoch nicht auf dem Radweg. Ein 37-jähriger Mann allerdings, der an der hinteren, leicht geöffneten Tür des Wagens stand, befand sich auf dem Radweg.
Nach dem derzeitigen Stand der Ermittlungen trat der Radler sehr stark in die Bremsen, weil er durch das vermeintliche oder wirkliche Hindernis irritiert war. Er stürzte und zog sich sehr schwere, lebensgefährliche Kopfverletzungen zu. Das Auto hat der Radfahrer dabei nicht berührt. Die Polizei sucht Zeugen ..... cw

Anmerkung: Auch dies ist ein typisches Beispiel für einen Lenkersturz. Der Radler hat den Veranlasser des Unfalls gar nicht berührt. Gestürzt ist er nicht wegen eines Zusammenstoßes, sondern wegen zu "giftiger" Bremsen!
Man kann hier den Unterschied zwischen "Anlass" (regelwidriger Autofahrer) und "Ursache" ("giftige" Bremsen) des Lenkersturzes deutlich erkennen.


1.1.22. Drei Radunfälle wegen der Vorderradbremse bei einem erfahrenen Radler ...

1.1.22a. ... auf dem Arbeitsweg

Ablauf: Fahrt Zur Arbeit, von Baldham nach Neuperlach-Süd; auf dem Radweg neben dem Karl Marx Ring, Ecke Ständlerstraße, Richtung Süd:
Die Ampel schaltet vor mir auf Grün. Ich bremse etwas an und versuche herauszufinden, ob die Rechtsabbieger in die Ständlerstraße mich auf dem Radweg beachten. Ich gewinne den Eindruck: ja und lasse mein Fahrrad durch die kleine Senke auf die Kreuzung zurollen. Restgeschwindigkeit ca. 20 km/h. Kurz vor der Stelle, an der der Radweg die Fahrbahn kreuzt, werde ich unsicher, da ein KFZ sehr forsch an den Radweg heranfährt. Ich bremse. ...
Ich bemerke, daß das Hinterrad steigt und dann den Aufprall auf der Straße. Daß ich wohl mit der Schulter an den Ampelpfosten stieß verraten mir erst später die Scherzen dort.
Das Auto hat doch noch vor dem Radweg angehalten und der Autofahrer sucht als Erstes Zeugen dafür, daß er mich nicht berührt hat. Um mich kümmert er sich nicht.
Radhelm: ja
Verletzungen: Prellung der Schulter, Schürfungen im Gesicht unterhalb des Helms
Rad: Prophete Trekkingrad "REX", ca. 1990-1991.
Bremsen: VR: Cantilever; HR: Cantilever
Anmerkung: Ich ha(tt)e den ursprünglichen Lenker samt Bremsgriffen ausgetauscht gegen einen alten Alu- Rennlenker mit den Weinmann Bremsgriffen, die zusätzlich von oben zu bedienen sind. Diese Kombination bremst eigentlich weniger "bissig" als die Originalgriffe. Vermutlich hatte ich auch von oben gesteuert und gebremst. Für den Hechtsprung übern Lenker reicht es trotzdem.
28.06.2005     gez. (Unterschrift)


1.1.22b. ... nach der Abendtour

Ablauf: Die Baldhamer ADFC Feierabend- Fahrradtour endet an diesem Tag in der Zornedinger Sportgaststätte. Der Wirt ist heute etwas unfreundlich und will uns zuerst gar nicht im Freien Servieren, dann nur Getränke, worauf ich beschließe meine Terrasse der Gaststätte vorzuziehen. Also radle ich neben der B304 auf dem Radweg von Zorneding nach Baldham, ca. 25-30 km/h auf dem Tacho.
Auf etwa halbem Weg befinden sich neben Bundesstraße und Radweg die Reste eines aufgelassenen Parkplatzes, dazwischen Büsche und Reklametafeln, also nicht einsichtig. In dem Moment, als ich die Stelle passieren (will,) fährt ein kleiner Junge mit seinem Kinderrad aus den Büschen direkt in meine Fahrbahn.
(Da) ist nur noch Reflex: Ich fliege im hohen Bogen über den Jungen, der schreit wie am Spieß vor Schreck, ich lande unsanft auf dem Radweg. Mein Fahrrad ist von seinem Sturz nicht nennenswert beschädigt.
Radhelm: ja
Verletzungen: Prellungen und Schürfungen an der rechten Hand, die binnen ca. 2 Wo verheilen.
Rad: Prophete, Trekkingrad "REX", ca. 1990-1991.
Bremsen: VR: Cantilever; HR: Cantilever
Anmerkung: Ich ha(tt)e den ursprünglichen Lenker samt Bremsgriffen ausgetauscht gegen einen alten Alu- Rennlenker mit den Weinmann Bremsgriffen, die zusätzlich von oben zu bedienen sind. Diese Kombination bremst eigentlich weniger "bissig" als die Originalgriffe. Vermutlich hatte ich auch von oben gesteuert und gebremst. Für den Hechtsprung übern Lenker reicht es trotzdem.
28.06.2005     gez. (Unterschrift)


1.1.22c. ... im Gebirge
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Ablauf: MTB-Tour in der Wildkogel-Arena im Pinzgau, Salzburger Land.Gestern sind meine Frau und ich von Bramberg durchs Mühlbachtal über die Baumgartenalm zum Wolkensteinhaus (2005m) hochgestrampelt. Heute wollen wir noch das Wildkogelhaus besuchen und über die Forstwege durch sonnigen Südhang wieder abfahren. Kurz nach dem Start besichtigen wir den auf ca. 2100 m neu angelegten Vorratssee für die Beschneiungsanlage. Auf dem Weg dorthin fahren wir 2 mal durch neu angelegte Weidesperren, dünne Ruten die von beiden Seiten in den Fahrweg ragen um die Kühe abzuhalten. Fußgänger und Radfahrer können die Sperren einfach durchlaufen bzw. durchfahren, die Ruten schwenken aus dem Weg und danach wieder zurück.
Nach Besichtigung des Sees und der Entscheidung, daß er nicht zum Baden einlädt schwinge ich mich wieder aufs Rad. Noch im Losfahren, langsam rollend, den Blick gerade nach unten gerichtet, sehe ich plötzlich irgend etwas völlig Unerwartetes zwischen dem Sonnenschutz des Helmes und der Sonnenbrille und erschrecke. Reflexartig betätige ich die Bremsen, um mich schon im nächsten Moment über diesen unsinnigen Reflex zu ärgern. Aber da schwebe ich schon in der Luft. Die Landung auf dem spitzen Geröll des Berges wird ziemlich unsanft. Es war die dritte Weidesperre, vor der ich erschrocken war und durch die ich nur hätte hindurchfahren müssen. So bin ich darüber hinweggeflogen.
Der Wirt des Wildkogelhauses versorgte mich äußerlich und innerlich mit Arnika.
Radhelm: ja
Verletzungen: Schürfungen im Gesicht unterhalb des Helmes, am Kinn. Schürfungen an der Hand, am Arm, am Bein.
Rad: Vor Ort geliehenes Mountainbike.
Bremsen: VR: V-Brakes; HR: V-Brakes
28.06.2005     gez. (Unterschrift)


Nachtrag zu a+b: Der Modulator hatte bei mir zuerst den Effekt, dass er die Bremskraft tatsächlich begrenzte (==> 4.3.3.1. Bremsanschlag am Lenker und ==> Bild 4A6). Mit meinen alten Bremsgriffen war der Weg zu kurz, um den Modulator völlig zusammenzudrücken. Das war mir aber nicht geheuer. Ich habe den Modulator- Weg schließlich so begrenzt, daß mir ganz am Ende das Bremshebelweges die volle Bremskraft zur Verfügung steht. *)
Da ich mehrmals durch reflexartiges "anreißen" der vorderen Bremse stürzte, hoffe ich, dass der längere Weg des Hebels mich vor einer Wiederholung bewahrt, die maximale Bremskraft aber für den bewussten Einsatz dennoch zu Verfügung steht.
30.06.2005     gez. (Unterschrift)
_leer1ws
Anmerkung: Diese drei Beispiele zeigen, dass selbst ein erfahrener Radler in der Schrecksekunde die Bremse ganz einfach zu stark zieht und ihm nicht genug Zeit bleibt, sie rechtzeitig zu lösen.
Deshalb sind alle Forderungen, das Problem "Lenkersturz wegen blockierender Vorderrad-Bremse" durch Üben zu vermeiden, sinnlos und leichtfertig ==> 4.3.1.  Üben des Bremsens!
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*) Dieser Ansicht stimme ich nicht zu; diese Bremsen-Einstellung ist gefährlich ==> Bild 4A7.


1.1.23. Auto zwingt zur Notbremsung.

Ablauf: Ich fuhr auf dem Radelweg in Neuried stadtauswärts, als ich plötzlich bemerkte, dass ein Auto, von links kommend, über den Radelweg auf dem ich fuhr in eine Einfahrt in den dahinter liegenden Hof einbiegen wollte. Ich bin in diesem Moment so erschrocken, als ich das Auto auf mich zukommen sah. Leider war ich auch etwas in Gedanken versunken, (so)dass ich alle Regeln des Bremsen(s) vergessen hatte und voll in die Bremsen griff. Dabei kam das Hinterrad hoch und ich flog über den Lenker. Im Sturz hatte ich nur noch einen Gedanken, nicht auf den Kopf fallen!!
Ich fiel auf beide angewinkelten Ellenbogen, die auch entsprechend ramponiert waren.
Radhelm: nein
Verletzungen: Abschürfungen am rechten Arm, und ein angebrochenes Ellenbogenköpfchen am linken Arm, mit großem Bluterguss über den Unter- und Oberarm.
Die Erstversorgung erfolgte erst nach drei Wochen ambulant in der Orthopädie, nach dem die Schmerzen nicht nachließen. Ich dachte nicht, das ich den Ellenbogen angebrochen hatte.
Der linke Arm wurde für weitere drei Wochen in Gips gelegt Danach konnte ich ihn überhaupt nicht mehr bewegen und bekam bis in den Dezember hinein Krankengymnastik. Auch nachdem nun sechs Monate vergangen sind, trage ich beim Skifahren immer noch eine Manschette, um das Ellenbogengelenk bei einem Sturz zu schützen.
Rad: KTM Power Cross-Comfort
Bremsen VR/HR: V-Brake Shimano
08.02.06     gez. (Unterschrift)


1.1.24. Notbremsung in der Gruppe.

Ablauf: ADFC-Feierabendtour (ab) Grafing Bhf am Di, 26.07.2005.
(Auf der) Straße von Alxing Richtung Obereichhofen, bei (der) Abzweigung Hüttelkofen stoppt (meine) Gruppe (ca. 20 Leute) plötzlich. Ich befand mich ca. 50 cm hinter einer Frau mit Mountainbike. Diese bremste scharf. Um nicht aufzufahren, bremste ich reflexartig mit beiden Bremsen sehr stark. Ergebnis: Überschlag.
Radhelm: ja
Verletzungen: Schürfwunden an beiden Knien, Prellung der rechten Schulter.
Rad: Peugeot Citybike
08.07.06     gez. (Unterschrift)


1.1.25. Radfahrer tödlich verunglückt!

==> Presse-Mitteilung der Polizei Frankfurt a M

Bei einem tragischen Verkehrsunfall ist gestern Abend im Westend ein 52 Jahre alter Radfahrer aus Osthessen ums Leben gekommen.
Ablauf: Wie die ersten polizeilichen Ermittlungen ergaben, war der Mann als zweiter einer vierköpfigen Radfahrergruppe gegen 20.40 Uhr auf dem Kettenhofweg in Richtung Arndtstraße unterwegs gewesen. In Höhe Einmündung Arndstraße bremste eine vorausfahrende 48-jährige Frau ihr Fahrrad ab, um einen Pkw passieren zu lassen, der die Arndstraße aus Richtung Westendstraße in Richtung Kettenhofweg befuhr. Auch der 52-Jährige, der keinen Helm trug, bremste.
Dabei war die Bremswirkung offenbar so stark, dass der Mann vorn über den Lenker geschleudert wurde und mit dem Kopf zuerst auf der Straße aufschlug.
Verletzungen: Dabei erlitt der Osthesse schwerste Kopfverletzungen. Nach einer Erstversorgung durch verständigte Rettungskräfte wurde der Mann mit einem Rettungshubschrauber in eine Klinik geflogen, wo er rund eine Stunde später seinen schweren Verletzungen erlag.
Helm: nein
09.07.2006 - 11:50 Uhr, ots-Originaltext: Polizeipräsidium Frankfurt am Main


1.1.26. Autofahrer nimmt Vorfahrt.

Heute hat es auch mich erwischt...
.....

Ablauf: Standardsituation: Verhältnismäßig guter Radweg, alles übersichtlich, Regensburg, Nibelungenbrücke, Richtung Donaueinkaufszentrum, also stadtauswärts, an der ersten Querstraße nach der Brücke, Holzgartenstraße.
Ich bin auf dem Weg zur Arbeit, will wie immer geradeaus, und fahre an dieser Stelle tatsächlich auf dem Radweg. Autofahrer will rechts abbiegen. Er muß sich lange Zeit verhalten haben wie ein normaler Rechtsabbieger, der mich vorbeilassen wird; sonst hätte ich schon vorher irgrndwie reagiert. Erst als ich direkt an der Kreuzung war, muß er doch (noch oder wieder? Weiß ich nicht!) gefahren sein. Zumindest habe ich eine Vollbremsung gemacht, so voll wie voll geht, und bin dabei über den Lenker geflogen...
Autofahrer ist glücklicherweise dann doch noch rechtzeitig zum Stehen gekommen und hat mich nicht überfahren. Ob es zu einer Berührung gekommen ist, weiß ich nicht.
Verletzungen: Kurze Schadensanalyse, nachdem ich mich wieder aufgerappelt habe: Leichte Schürfwunde am linken Ellenbogen. Die Schulter hat wohl auch etwas abgekriegt. Wir tauschen die Adressen aus und ich fahre weiter zur Arbeit. Die Kette musste ich noch auflegen; die war offenbar beim Sturz vom Kettenblatt gefallen.
Bei der Arbeit angekommen, habe ich mich im Spiegel betrachtet, und größere Schürfwunden im linken Gesicht und am Ohr gefunden! Daraufhin hat mich ein Arbeitskollege noch ins Krankenhaus gefahren. Die rechte Hand wurde geröntgt mit Befund irgendeiner Fraktur, die ich nicht genauer verstehe. Es tippt sich hier aber widerlich mit nur einer linken Hand, weil der rechte Arm eingegipst ist.
Offenbar bin ich mit der linken Schulter und der rechten Hand auf dem Asphalt gelandet. Irgendetwas in der Hand ist (völlig ohne irgendeine Hautverletzung) gebrochen. Schulter ist großflächig aufgeschürft und wohl auch geprellt. Das Gesicht hat noch einiges abgekriegt, weil der Kopf wohl auch aufgeschlagen ist. Mittlerweile ist auch noch das linke Auge etwas angeschwollen.
Die ursprünglich als schlimmste Stelle eingeschätze Schürfung am linken Ellenbogen stellt sich jetzt zwar als richtig eingeschä(t)zt dar, nämlich im Wesentlichen harmlos, aber alles andere hatte ich im ersten Moment völlig unterschätzt.
Danach war ich dann noch auf der Polizeistation, um den Unfall zu melden. Krankenkassen und Berufsgenossenschaften brauchen soetwas wohl.
Anmerkung: Was mich etwas überraschte, Eu(c)h aber vielleicht freuen wird: Niemand in Krankenhaus oder Polizei fragte nach einem Helm.
20.07.06     gez. (Unterschrift)


1.1.27. Leichte Unaufmerksamkeit bei niedriger Geschwindigkeit.

Ablauf: Passiert ist das ganze an Pfingsten 2003. Ich hatte das Fahrrad neu gekauft, wohlgemerkt das erste Rad mit hydraulischen Scheibenbremsen. Der Unfall passierte am Pfingssonntag mittags nachdem wir schon eine ganze Weile durch teilweise unwegsames Gelände geradelt waren bei(m) Hineinrollen in ein kleines Städtchen. Die Strassenbeschaffenheit war einwandfrei, es war trocken. Die Aufmerksamkeit lies wohl etwas nach und ich habe mich mit meinem "Radlnachbarn" unterhalten. Die Geschwindigkeit betrug ca 10 bis 15 km/h. Als ich wieder nach vorne blickte erschrak ich weil sich ein Fahrrad bzw. die Packtaschen in unmittelbarer Nähe meines Vorderrades befanden. Als Folge davon reagierte ich zu heftig und griff mit voller Kraft in die Bremse. Die gewaltige Bremsverzögerung katapultierte mich aus dem Sattel, unterstützt von einem kleinen Fahrradrucksack den ich auch noch trug.
Verletzungen: Ich schlug mit dem rechten Ellenbogen auf den Asphalt auf wobei ich mir eine Schultergelenksprengung III Grades zuzog. Ausserdem verursachte die Sonnenbrille eine kleine Platzwunde an der rechten Augenbraue. Die Erstbehandlung fand im Krankenhaus in Bayreuth statt. Dies belief sich jedoch nur auf Röntgen und Verabreichung eines Rucksackverbandes. Der operative Eingriff erfolgte später im Stadtkrankenhaus in Hanau (Dauer 1 Woche stationär), danach ca. 3 Monate Reha zur Wiederherstellung der Beweglichkeit.
Rad: Bei bem Fahrrad handelt es sich um ein Carver SX 6000 mit hydraulischen Scheibenbremsen von Magura (Magura Marta SL).
Radhelm: Ich habe damals keinen Radhelm getragen.
14.04.09     gez. (Unterschrift)


1.1.28. Radler überschlägt sich nach Vollbremsung

Zitat aus der Südd. Zeitung München vom Di, 05.05.09:

Nach einer Vollbremsung wegen eines Autos hat sich am Sonntag ein Radfahrer überschlagen und schwere Verletzungen zugezogen. Der 41-jährige Informatiker radelte gegen 12 Uhr die Heinrich-Wieland-Straße entlang, als direkt vor ihm eine 62-jährige Autofahrerin nach rechts zum Parkplatz des Michaelibades einbiegen wollte. Die Verwaltungsleiterin übersah den Mann offenbar und als sie mit ihrem Wagen bereits den Radweg kreuzte, blieb dem Münchner keine andere Möglichkeit mehr, als voll die Bremse zu ziehen. Die Vorderradbremse blockierte sofort, das Fahrradheck hob sich, und der 41-jährige überschlug sich. Zu einer Berührung mit dem Auto kam es nicht. Der Münchner, der einen Helm trug, kam mit schweren Schulterverletzungen in ein Krankenhaus. wim


1.1.29. Radunfall wegen unpassender Bremsen

Ablauf: Eine Gefällstrecke von etwa 100m Länge und kaum 5% Steigung war gerade überwunden, als für das Einbiegen auf eine Hauptverkehrsstrasse etwas stärker abgebremst werden sollte. Die Geschwindigkeit lag deutlich unter 20km/h. Gefühlsmäßig blockierte das Vorderrad plotzlich.
Wegen durchaus mangelnder Übung wurde das Gewicht nicht auf die Hinterachse verlagert, was den Sturz sicher befördert hat. Der eigentliche Grund ist aber die unvermittelt stark einsetzende Bremskraft einer gewöhnlichen 2-fach Pivot Rennradbremse. Die Dosierung über den Bremshebel ist kaum möglich. Offenbar ist das System auf den streifenden Griff am Rennbügel ausgelegt, und für die Verwendung am Triathlonrad mit Durchgriff keineswegs geeignet.
Der lang nach vorn gestreckte Triathlonvorbau diente in diesem "Fall" als Überrollbügel, sodass schwerere Verletzungen vermieden wurden. Die Sache ging zum Glück zu schnell, als dass noch eine Hand versuchen konnte, den Sturz aufzufangen. Nachdem das Aluminium die meiste Verformarbeit geleistet hatte, schlug das Jochbein recht milde auf den Asphalt auf. Weitflächige Schürfwunden im Gesicht und ein riesiges Veilchen sind ein vergleichsweise glimpfliches Souvenir.
Radhelm: nein
Verletzungen: Schürfwunden, Unfallschock
Die Erstversorgung erfolgte in der Klinik Wuppertal Barmen (Helios) wegen Verdacht auf Brüche und/oder Gehirnerschütterung, Notarztwagen (500Euro Kosten!) war wegen des schlechten Allgemeinzustands (Schock) unausweichlich.
Rad (Hersteller/Typ): Centurion
Bremsen (Herst./Typ): VR: Bremsen Shimano RX100; HR: Bremsen Shimano RX100
Anmerkungen: Offenbar Fehlverwendung der für den Rennbügel konstruierten Bremskörper am Triathlonlenker, mein erster Kontakt mit "giftigen" Bremsen - die alten Single Pivot waren mir - am Rennbügel - immer zu schwach.
14.10.11     gez. (Unterschrift)


1.1.30. Radunfall wegen Vorderradbremse

Ablauf: Ich fuhr auf dem in Fahrtrichtung rechten Radweg in der Gerner Straße,80638 München in südlicher Richtung. Der Radweg ist durch einen Grünstreifen mit altem Baumbestand baulich vom Gehweg getrennt. Die Breite des Radweges reicht nicht aus, um gefahrlos nebeneinander zu fahren oder zu überholen. Die Fahrbahn war trocken.
Etwa 15 - 20 m voraus fuhr ein weiterer Radfahrer. Unsere Geschwindigkeit betrug ca. 20 km/h. Es waren über eine längere Strecke keine weiteren Verkehrsteilnehmer auf der Straße.
Plötzlich bemerkte ich, dass der vorausfahrende Radfahrer ohne einen für mich erkennbaren Grund stehen geblieben war. Da keine Zeit zu ruhiger Überlegung blieb, bremste mit beiden Bremsen sehr stark ab, um einen Auffahrunfall zu verhindern. Dabei blockierte das Vorderrad. Obgleich ich noch bemerkte, dass das Hinterrad vom Boden abhob, konnte ich nicht mehr durch Lösen der Vorderradbremse reagieren und überschlug mich.
Ich prallte mit dem Kopf voraus noch hinter dem Fahrrad des Vorausfahrenden auf dem Asphalt auf und rollte über die linke Schulter in die Rückenlage. Noch auf der Straße liegend bemerkte ich starke Schmerzen im Bereich der Lendenwirbelsäule.
Gegenüber der Polizei machte der vorausfahrende Radfahrer die Angabe, dass er wegen Kindern bremsen musste, welche unachtsam vom Gehweg auf den Radweg liefen. Ich selbst habe erst am Boden liegend zwei Kinder wahrgenommen, welche dann von einem Ersthelfer weggeschickt wurden.
Radhelm: nein, eigentlich seit 7 Jahren ständig mit Helm, 3-4 Tage pro Jahr ohne. Der Unfalltag war einer davon.
Verletzungen: Kompressionsfraktur LWK 1; Schädelprellung, Kopfplatzwunde, Zahntrauma 2. Quadrant, Einblutung Gaumensegel, HWS Distorsion.
Glück im Unglück, hätte richtig böse ausgehen können.
Die Erstversorgung erfolgte in der Klinik III. Orden, München.
Rad (Hersteller/Typ): Specialized Stumjumper 1992 (Stahlrahmen / Starrgabel)
Bremsen (Herst./Typ): VR: Magura HS33; HR: Magura HS33; jeweils Race-Bremsbeläge (rot) und 4-Finger-Hebel. Letztere hatten mich schon immer etws gestört, aber nicht so sehr, dass ich sie ausgetauscht hätte.
Anmerkungen: Ich fahre seit 1992 unfallfrei, ca. 1000-2000 km Rennrad (Ultegra Dual Pivot), 1500 km / 20000 Hm MTB (XTR Scheibenbremse) und ca. 3000 km Stadtverkehr (HS33) pro Jahr. Die Maguras sind seit 3 Jahren am Rad, davor Avid SD-7.
06.12.14     gez. (Unterschrift)

oben
Gruppe 2
Sturz wegen "giftiger" Bremsen. Hier gibt es zwei Untergruppen:
-- Die Technik überraschte den Radfahrer mit einer unverlangt hohen Bremswirkung.
-- "Klassischer" Lenkersturz aus Geschwindigkeiten von 6 - 11 km/h. Wir können hier nachträglich nicht mehr unterscheiden, ob die Bremse nur "giftig" bremste oder ob sie blockierte.

1.2.1. Frau stürzt beim Absteigen

Ablauf: Im September 2000 fuhr ich mit meinem neuen Rad zum ersten Mal aus. An der Bahnunterführung Baldham wollte ich -- wie vorgeschrieben -- mein Rad schieben. Ich bremste mit der Rücktrittbremse auf etwa 5 km/h ab und zog dann leicht die Vorderbremse, um abzusteigen. Doch trotz vorheriger Warnung durch meinen Mann überraschte mich die scharf zupackende Bremse so, dass ich erst nach vorne rutschte und dann zur Seite stürzte.
Radhelm: nein
Verletzungen: Blutergüsse am linken Bein bis hinauf zur Hüfte. Keine Abschürfungen.
Rad: Riese und Müller, Avenue red
Bremsen: VR: Tektro (mit "Modulator"), HR: Shimano Inter-7 (Rücktrittbremse)
Anmerkungen: Seitdem fasse ich die Vorderradbremse nicht mehr an, obwohl sie mein Mann mit einem anderen Handgriff und loser Einstellung entschärft hat.
29.01.02     gez. (Unterschrift)

Anmerkung1: Die Verunglückte war eine "Frühtäterin".
Anmerkung2: Seit dem Frühjahr 02 wird die VR-Bremse wieder benützt ==> 4.3.3.3. Praktische Erfahrungen.


1.2.2. Frau stürzt über den Lenker auf das Kopfsteinpflaster.

Ablauf: Vor ca. 5 Jahren fuhr ich bei schönem Wetter im Sommer von zu Hause nach Wasserburg/Bodensee. Ich wollte zu einer Gemeinderatssitzung. Vor dem Rathaus mußte ich plötzlich bremsen. ..... Ich hatte in meine linke Hosentasche einen Geldschein gesteckt und wollte nachsehen, ob er noch drin ist. Ich habe ganz plötzlich und nur vorne gebremst, weil die linke Hand ja in der Hosentasche war. Dabei ha(t) die Bremse() blockiert und ich stürzte über die Lenkstange auf das Kopfsteinpflaster. Ein Verkehrsteilnehmer, der den Sturz beobachtet hatte, fuhr mich nach Hause.
Radhelm: nein
Verletzungen: Ich zog mir erhebliche Schürfwunden im Gesicht und am Körper zu. Nach dem Sturz war es mir etwa 6 Wochen übel und ich ging zum Arzt. Der stellte eine Halswirbelstauchung fest, die mir lange Zeit zu schaffen machte.
Fahrrad Typ: Trekking Rad "Fox"
Bremsen: VR: (Shi)mano STX, HR: (Shi)mano STX
Anmerkung1: Das Rad hatte ich gerade 3 Monate.
Anmerkung2: Ich bin schon überzeugt, dass ich einen groben Fahrfehler gemacht habe.
Bedienungsanleitung: Keine
03. und 15.09.02     gez. (Unterschrift)

Anmerkung1: Die Verunglückte war eine "Frühtäterin".
Anmerkung2: Die zweite Bemerkung oben ist zwar richtig, denn bremsen sollte man mit 2 Händen am Lenker. Aber sie ist auch typisch für diese Art Unfälle, denn die Radlerin erkennt nicht, dass die Technik sie überraschte (unverlangt hohe Bremswirkung und evtl. Blockieren des Vorderrads).


1.2.3. 78-Jähriger wird von der VR-Bremse erschreckt.

Ablauf: Ein 78-jähriger Verwandter wollte nach rechts in eine vorfahrtberechtigte Straße einbiegen. Die Sicht nach der linken Seite war frei. Rechts war ein Gebäude, das die Sicht erst sehr spät freigibt. An der Ecke kam ein Lieferwagen, der die Kurve schnitt, unmittelbar auf ihn zu. Unwillkürlich zog er im Schreck beide Bremsen. Beide Räder blockierten und er fiel mit großer Wucht auf den Lenker. Er rutschte von den Pedalen und lief (Damenrad) noch ein Stück neben dem Rad her.
Radhelm: nein
Verletzungen: keine
Fahrrad Typ: Kettler Damenrad
Bremsen: VR: Felgenbremse, HR: Rücktritt, 5-Gang-Schaltung
Anmerkungen: Er benutzt seitdem die Vorderradbremse nur noch zum Anhalten aus niedrigen Geschwindigkeiten.
24.04.02     gez. (Unterschrift)

oben
Gruppe 3
Sturz über den Lenker aus unklaren oder anderen Ursachen. Die FOLGEN sind aber identisch mit einem "Sturz über den Lenker".

1.3.a. Bub stürzt über den Lenker und holt sich Schädelbruch und Hirnhautriß; Ursache ist nicht die VR-Bremse.

Ablauf: Am 19.10.01 fuhr mein Sohn Stephan, nachdem er zuhause seine Sportsachen holte zum Nachmittagssportunterricht. Er fuhr auf dem Gehweg und seine Tasche verfing sich in den Vorderspeichen. Er machte einen Überschlag über den Lenker und sein Fahrrad fiel auf seinen Hinterkopf.
Radhelm: nein
Verletzungen: Fraktur Stirnhöhle vorn und hinten, Fraktur über und unter dem rechten Auge, Gehirnerschütterung, Hirnhautriß.
Die Versorgung erfolgte in der Klinik, 1 Woche Aufenthalt.
Rad: Canyon XTract New York
Bremsen: VR: Saccon
Anmerkungen: Diese Verletzungen hätte er genauso bekommen können, wenn die Vorderbremse blockiert hätte.
5.1.02     gez. (Unterschrift)


1.3.b. Frau stürzt und verliert u.a. vier Schneidezähne; Unfallursache ist nicht bekannt.

Ablauf: Am 25.09.01 unternahm ich eine Mountaunbike Tour von Kos auf die Insel Kalymnos. Anbieter dieser geführten Tour war die Moutainbike Station, die ...(Reiseveranstalter)... auf Kos unterhält.
.....
Mir wurde weder ein Fahrradhelm angeboten, noch eine Einweisung in das (Leih-)Rad, bzw. die örtlichen Straßenverhältnisse gegeben. Da die Bremsen sehr scharf waren und sofort anzogen, bin ich entsprechend vorsichtig gefahren.
Auf Kalymnos waren wir ca. eine Stunde bergauf, bergab geradelt, als ich ein Geräusch vom Vorderreifen wahrnahm. Ich fuhr an die vorausfahrenden beiden Männer heran und bat (den Tourführer) Chris, als ich neben ihm fuhr, sich dieses Geräusch anzuhören. Er beruhigte mich und meinte ich müsse keine Angst haben, das hätte nichts zu bedeuten. Ich sagte: dann muss ich ja keine Angst haben, dass mir das Vorderrad um die Ohren fliegt und fuhr dann voraus. Die beiden Männer waren im Abstand von ca. 3,   4 Metern hinter mir. Die Straße war kurvig, minimal abschüssig, rechts ging es ca. 200 Meter bergab, ins Meer, links waren Felsen. Wir fuhren ca. 20 - 25 km/h, als sich durch den Fahrtwind meine Mütze lockerte. Ich beugte den Kopf nach unten um die Mütze zu halten, und das nächste woran ich mich erinnere, ist, dass ich verletzt auf der Straße lag, mit dem Gesicht nach unten, Gesicht, Hände, Knie verletzt und ca. 4 - 5 Zähne verloren hatte. An den Unfallhergang kann ich mich nicht erinnern.
Ich wurde von einem griechischen Lieferwagen ins Krankenhaus gebracht.
.....
Verletzungen: Neben zahlreichen Prellungen und Schürfwunden am ganzen Körper wurde ich an der linken Hand und an fünf Stellen im Gesicht genäht. Mir fehlen vier vordere Schneidezähne, ein 5. Zahn ist sehr gefährdet. Seit der Rückkehr bin ich ambulant im Rechts der Isar in Behandlung, dort wurde am 28.09.01 eine Operation am Oberkiefer vorgenommen.
Radhelm: nein
Fahrrad Typ: Mountainbike
22.04.02     gez. (Unterschrift)

Anmerkung1: Die Verunglückte benützte das Rad den ersten Tag. Sie war eine "Frühtäterin".
Anmerkung1: Das Unfallbild ist identisch mit dem eines Lenkersturzes wegen blockierender VR-Bremse.


1.3.c. Radlerin liegt ohnmächtig auf der Straße. Unfallursache ist wahrscheinlich die VR-Bremse, nicht wie die Polizei annimmt ein fremdes Auto.

Zitat aus der Landkreis SZ vom Mi, 22.05.02:

Sturz vom Rad nicht geklärt
Eching. Auf der Fahrbahn liegend und mit stark blutenden Wunden im Gesicht wurde eine 19-jährige Radfahrerin am Sonntag um 16.30 Uhr in Eching auf der Sommerstraße von einer jungen Autofahrerin entdeckt. Die junge Frau war wahrscheinlich in Richtung Daitenhausenerstraße unterwegs und stürzte aus noch nicht geklärter Ursache. An den Unfallhergang konnte sich die Radfahrerin nicht mehr erinnern. Wegen des Verdachts einer Schädelverletzung wurde die Frau mit dem Rettungshubschrauber in eine Münchner Klinik gebracht. Zum Glück hat sich der Verdacht nicht bestätigt, das Unfallopfer kam mit Schnitt- und Schürfwunden im Gesicht davon. Am Fahrrad haben die ermittelnden Beamten lediglich eine verbogene Speiche festgestellt. Um zu klären, ob die Radfahrerin von einem Auto angefahren worden ist, sucht die Polizei Zeugen, ..... sa

Anmerkung: Ich habe die Polizei angerufen und sie auf die wahrscheinliche Ursache "Sturz über den Lenker wegen blockierender VR-Bremse" hingewiesen. Die Verunglückte hat sich leider nicht gemeldet.


1.3.d. Vorderrad-Kunststoffschutzblech faltet sich und löst Sturz über den Lenker aus.

Ablauf: Im April 1997 fuhr ich auf einem Radweg im Wald und musste dabei um eine geschlossene Schranke herumfahren. Beim Umfahren blockierte schlagartig das Vorderrad und ich ueberschlug mich mitsamt dem Fahrrad, bei einer Geschwindigkeit von etwa 15 km/h. Wegen der Schraeglage des Rads kam ich auf der rechten Schulter auf und brach mir dabei zweimal das rechte Schluesselbein.
Das Bluemels Olympic Kunststoffschutzblech war zweimal zusammengefaltet und steckte in der Vorderradgabel. Es konnte nur mit viel Kraft und roher Gewalt herausgezogen werden. Vermutlich hatte das Vorderrad beim Umfahren der Schranke einen kleinen Ast eingefangen, der die Streben des Schutzbleches nach oben bog, dabei faltete sich das Schutzblech leicht nach innen und wurde dann vom drehenden Reifen in die Gabel gerissen.
Zur schnellen Abhilfe habe ich die Schutzblechstreben an der Lowriderbefestigung der Gabel montiert - das verhindert das Falten des Schutzbleches in Richtung Reifen.
Mittlerweile fahre ich vorne ein Schutzblech aus Blech.
Radhelm: nein
Fahrrad Typ: Klassisches Reiserad Guylaine WL28
Anmerkung1: Einem Kollegen ist genau der selbe Unfall passiert, nur ohne Folgen. Selbst das Schutzblech konnte weiter verwendet werden.
Anmerkung2: Heute haben die Streben der Kunststoffschutzbleche eine Sollbruchstelle, die verhindert, dass das Hochbiegen der Streben das Schutzblech mitreisst.
02./03.07.03     gez. (Unterschrift)

Anmerkung: Die Soll-Lösestelle (s. Anmerkung2) ist in der DIN 79100-2 vorgeschrieben. Trotzdem verkaufen manche Händler noch Räder ohne diese ==> 5.3.-2) Sachverständiger.
Bei unseren eigenen Rädern habe ich diese Clipse nachgerüstet ==> t2. Schutzblech-Unfall.


1.3.e. 10-tägiges Coma bei Radunfall

Ablauf: Leider nicht rekonstruierbar, da Erinne(r)ung komplett fehlt.
Gemäss den Ärzten ist das normal und dies ist eine Selbstschutzfunktion des menschlichen Gehirns. Die Erinnerung an den Unfallhergang ist trotz meiner Anstrengungen bis dato nicht zurückgekehrt und meine Bikerkollegen die an diesem Tag dabei waren, haben den Unfall nicht gesehen.
Radhelm: Leider nein. War ein kurzer Abschnitt vor der nächsten Steigung der bergab führte. Beim downhill trage ich sonst immer einen Helm. Nur für diese kurze Strecke die bergab führte, schien es mir nicht nötig, was sich als ein grober Fehler herausstellte.
Verletzungen: 5 Rippen gebrochen. Doppelter Schlüsselbeinbruch. Cirka 20 Schürfwunden am ganzen Körper. Schädel/ Hirn Trauma. Riss in der Schädeldecke. Schwere Kopfverletzungen. So dass ich 10 Tage im Coma war. Die Behandlung dauert bis dato an.
Die Erstversorgung erfolgte in der Klinik Unfallkrankenhaus Böckle, A-6900 Bregenz (ca. 30 min.), anschliessend per Helikopter auf die Intensivstation des Landeskrankenhaus, A-6800 Feldkirch.
Rad: MTB Specialized Epic. Siehe < http://www.specialized.com/SBCBkModel.jsp?spid=5777&JServSessionIdroot=0n46v f4w4k.j27002>
Bremsen: Avid SD-5 cantilevers, Rim Wrangler cartridge pads
Anmerkungen: Da ich seit 15 Jahren Mountain Bike fahre und als sehr routiniert gelte, ist mir und meinen Bikerkollegen der Unfall bis dato nicht erklärbar. Der Sturz über den Lenker erfolgte auf einer trockenen geteerten Strasse.
01.11.2004    gez. (Unterschrift)

Anmerkung: Um die Ursache dieses Unfalls zu ergründen, versucht man normalerweise mögliche Szenarien zu finden und diese zu bewerten. Da ich die Einzelheiten nicht beurteilen kann, beschränke ich mich auf die Darstellung einiger möglicher Ursachen.
-- Zunächst sieht das Unfallbild nach einem klassischen Lenkersturz aus. Für ein zu starkes Bremsen müsste eine Ursache vorhanden gewesen sein. Da aber die Mitradler von einer leeren Straße berichten, dürfte ein anderer Verkehrsteilnehmer, z.B. Auto, Fußgänger, ausscheiden. Es könnte also ein kleineres Tier gewesen sein, z.B. ein Marder, der dicht vor dem Verunglückten auftauchte und diesen zu einem zu starken Bremsen veranlasste.
-- Eine weitere Möglichkeit könnte ein größeres Tier gewesen sein, z.B. ein Wildschwein, auf das der Verunglückte fast oder richtig auffuhr.
-- Dritte Möglichkeit ist ein Stock, der sich in den Speichen verfing und das Vorderrad an der Gabel blockierte ==> 1.3.d. Unfallberichte und ==> t2. Schutzblech-Unfall. Bei der Bergung des Verunglückten kümmert sich natürlich jeder um diesen, so dass ein wieder herausgefallener Stock nicht weiter auffällt. Idealerweise hätte man vor der Hilfe schnell Fotos machen sollen, aber wie gesagt, wer denkt schon daran.
-- Eine andere Möglichkeit wäre ein Materialfehler, z.B. ein aufgebrochener Felgenstoß, der sich an den Bremsklötzen verfing oder eine gebrochene Kugel im Vorderradlager, die kurzzeitig blockierte. Da der Mechaniker bei einer nachträglichen Untersuchung keine entsprechenden Hinweise fand, scheidet diese Ursache aus.
-- Man darf die Ursachenforschung nicht auf die von mir skizzierten Möglichkeiten beschränken. Denn nur genaues Nachdenken liefert die Grundlage, neue Unfälle zu vermeiden.


1.3.f Mann stürzt beim Griff nach dem Hut, am 17.08.13

Ablauf: Nach einer mehrtägigen Radtour von Innichen nach Villach, immer brav mit Helm gefahren, wollte ich zu einem in der Nähe gelegenen See mit dem Rad fahren und dort etwas essen. Da die Entfernung nur sehr kurz war und die Sonne schien, dachte ich dass ich einen Strohhut als Sonnenschutz mitnehme und auf den Helm verzichte.
Unterwegs geht es ein wenig abwärts und meine Geschwindigkeit wurde etwas schneller und mein Strohhut machte sich selbständig. Aus einem Reflex heraus versuchte ich mit der rechten Hand nach dem Hut zu greifen und bremste mit der linken Hand. Das ging nicht gut. Im Sturz über die Lenkstange war mein letzter Gedanke: „Sch.. , das geht dahin“. Dann wurde ich erst beim Verladen in den Rettungswagen wieder wach.
Radhelm: nein
Verletzungen: Im Krankenhaus in Villach wurde ich geröntgt, an der Lippe und der Augenbraue genäht, die Wunden gereinigt und ein CT gemacht. Ich hatte Glück. Ich hatte keine schwereren Verletzungen und konnte nach einer Nacht in der Klink wieder nach Hause. Meine Gehirnerschütterung habe ich in den nächsten drei Wochen auskuriert. Sodass ich letztlich keine Folgeschäden habe.
Rad: Auch Fahrrad und Hut hatten keinerlei Schäden!
30.01.14     gez. (Unterschrift)

Anmerkung: Bei diesem Unfall ist nicht ganz klar, ob der Mann durch ein Verreißen des Lenkers oder durch zu starkes Bremsen stürzte. Die Verletzungen im Gesicht sprechen für letzteres. (Vergleiche dazu auch Fall: 1.1.2. Mann macht Bilderbuch-Sturz).


1.x. Ihr persönlicher Fall .....

Hier ist Platz für Ihre Unfallbeschreibung.

Schauen Sie sich die   ==> empfohlene Gliederung an und schreiben Sie an den
Kontakt: Radtipps.


Letzte Änderung: 26.12.14
 
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