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Radtipps

Ein Ratgeber fürs Fahrrad   /r

Radeln


Inhaltsverzeichnis dieser Seite:

==> r1. Helm
   ==> r1.1. Auswahl und Einstellen eines Helms
   ==> r1.2. Daten
   ==> r1.3. Vorteile
   ==> r1.4. Nachteile
   ==> r1.5. Befürworter und Gegner / Weitere Argumente
==> r2. Optische Sportbrille
    ==> r3. Winterradeln
   ==> r3.1. Körper/ Bekleidungs-Schichten
   ==> r3.2. Füße
   ==> r3.3. Hände
   ==> r3.4. Kopf
   ==> r3.5. Technik
==> nach unten
leer
==> home: Inhalt, Bedienung

Vorbehalt: Alle Tipps sind Hinweise auf Lösungen, keine Anleitung! Sie eignen sich deshalb nur für erfahrene Radler oder für Fahrrad-Mechaniker. Ein Einsatz erfolgt auf eigene Gefahr; es wird keine Haftung übernommen.


r1. Helm

Wer wie ich ==> 1.1.2. Unfallberichte nur dank Helm schweren Kopfverletzungen entgangen ist, kann den Helm nur empfehlen!

Unfälle mit dem Fahrrad verlaufen glücklicherweise meist mit leichteren Verletzungen, z.B. mit Abschürfungen und Prellungen. Das tut zwar sehr weh, führt aber nicht zu bleibenden Schäden.

Bei schweren Unfällen betreffen ca. 70% den Kopf. Da liegt es nahe, diesen mit einem gut passenden Helm zu schützen.

Wenn praktische Erfahrungen diese Aussage erhärten, Beispiele ==> 1.1.2., ==> 1.1.13., ==> 1.1.14., ==> 1.1.15. Unfallberichte, so fragt man sich, ob die Helm-Gegner wirklich objektiv an das Thema herangehen. Es drängt sich der Gedanke auf, dass sie nicht sachlich, sondern politisch argumentieren: Sie wollen eine gesetzliche oder eine Versicherungs-rechtliche Helmpflicht nicht entstehen lassen. Diese Gefahr ist gar nicht so unrealistisch, wie im ==> Postscriptum gezeigt wird.
Ich habe den Verunfallten ==> 1.1.11. Unfallberichte -- der zwar langsam, aber ohne Helm fuhr -- eine Woche nach seinem Unfall gesehen. Da vergeht einem jeder Gedanke auf einen Helmverzicht.
Weitere Beispiele für Unfallfolgen ohne Helm: ==> 1.2.2., ==> 1.3.a., ==> 1.3.b., ==> 1.3.c., ==> 1.3.d., ==> 1.3.e. Unfallberichte.

Bei den anderen hier erfassten Unfällen hätte ein Helm keinen Vorteil gebracht, wahrscheinlich auch nicht bei dem ==> 1.1.12. Todessturz (Genickbruch). Bei letzterem hätte nur eine ==> 3. Bremskraft-Begrenzung den Unfall erst gar nicht entstehen lassen.

Ein Helm kann Verletzungen vermindern, aber nicht verhindern!

Das folgende Gedicht beschreibt das Missverständnis:

  Es war einmal ein stolzer Radler,
war gar so stolz als wie ein Adler,
und sprach zu sich: ich leist' mich wat,
und kaufe mir ein Rennerad.

Das Rad war schön, das Rad war schnell,
die Augen leuchten sonnenhell,
und auch das Wetter war vorzüglich,
'ne Probefahrt muß sein, versteht sich!

Da fährt er hin, uns' stolzer Recke,
macht je Pedaltritt mächtig Strecke,
der Wind ihm durch die Haare weht,
ach ist das schön, wie gut das geht!

Doch als ein Bürger, ordnungstreu,
hat er auch vor dem Asphalt Scheu,
wo immer er 'nen Radweg sieht,
es ihn sofort auf diesen zieht!
      
Doch dann, oh Schreck, oh Schock, oh Graus!
von rechts kommt da ein Auto raus,
just aus dem Tor zu der Garage,
es folgt eine Karambolage!

Unser Radler der ist platt,
kein' Knochen er im Leibe hat,
der nicht gezerrt oder gebrochen,
er liegt im Gips für viele Wochen!

Das Wadenbein, das ist geknickt,
die Hüfte, die ist angetickt,
drei Rippen hat es ihm zerschmettert,
und auch ein Zahn ist ganz zerdeppert.

Die Zeitung schreibt am nächsten Tag:
Das ist doch klar, ganz ohne Frag'
der Mann soll sich mal nicht beklagen,
er hat ja keinen Helm getragen.            (Erika Ciesla)

r1.1. Auswahl und Einstellen eines Helms

Der Radhelm ist aus Styroporschaum gefertigt, der den Aufprall dämpft und den Stoß auf eine größere Fläche verteilt. Er sollte eine glatte Plastikschale haben (Hardshell), die ihn leichter gleiten lässt. Das Gewicht liegt um 0,3 kg.
Nehmen Sie einen runden Helm -- ohne Bürzel vorn oder im Nacken. Diese vergrößern den ==> r1.2. Kopfradius. Außerdem kann der Bürzel als Lager wirken, über das Nacken oder Gesicht auf die Straße kippen.
Die Helme unterscheiden sich durch die Zahl und Anordnung der Lüftungsschlitze, Insektengitter (entweder keine oder alle Öffnungen; bei tlw. Vergitterung kann ein Insekt evtl. nicht mehr heraus) und einem Schirm. Besondere Bedeutung hat die Befestigung des Helms.
Helme müssen den Sicherheitsstandards entsprechen. Sie erkennen das am CE- und GS-Prüfsiegel sowie am Normhinweis EN 1078.
Warentests finden Sie in ==> "test" 4/05, 4/02 und 6/01. Dabei zeigt sich, dass auch viele billige Discounter-Helme voll genügen. Manche sind etwas weniger gut einzustellen.
Übrigens: Bezeichnungen wie ATB-, MTB-, Road-Helm usw. usw. sind fast immer Marketing-Bezeichnungen; wichtig sind nur die o.g. Normen.

Nur ein Helm, der richtig sitzt, kann den Kopf auch richtig schützen. Das erste Entscheidungskriterium ist der Kopfumfang. Probieren Sie verschiedene Modelle. Der Helm umschließt den Kopf, bedeckt Stirn, Schläfen und Hinterkopf, rutscht und wackelt nicht, sitzt gerade und nicht auf dem Hinterkopf; und zwar schon ohne Schließen der Gurte. Beim Schütteln des Kopfes darf er sich nicht verdrehen.

he-uo1k Bild r11
Am besten haben sich innere, ganz umlaufende Trageringe bewährt. Beim Klettverschluss eines Halbrings verhängen sich die Gurte beim Anlegen des Helms und zerfleddern. Vermeiden Sie Pads (eingeklebte Polster), da sie oft nur einen schlechten Sitz kaschieren.
Pads verleiten dazu, einen zu großen Helm zu wählen.
helm-hk Bild r12
Stellen Sie zunächst den Tragering auf den genauen Kopfumfang ein (meistens eine Schnellverstellung am Hinterkopf).
helm-lok Bild r13
Stellen Sie dann die Gurte so ein, dass die Y-Halter direkt unter den Ohren liegen. Der Kinnriemen muss straff sitzen, darf aber beim Neigen des Kopfes zur Brust nicht einschneiden.

Noch einige Empfehlungen:
Lassen Sie den Helm nicht im Auto bei großer Hitze liegen, das verträgt das Material nicht. Kleben Sie keine Schilder auf, da der Kleber das Plastik anlösen kann. Vermeiden Sie Kratzer.

Waschen Sie den Helm nur mit Wasser. Die Gurte und die Polster können auch mit Seifenwasser gewaschen werden; spülen Sie danach mit klarem Wasser. Die Polster sollten mit Klettverschluss befestigt sein, damit man sie herausnehmen kann. Bei teuren Helmen sollte das der Standard sein.

Kinder brauchen Vorbilder. Auch deshalb sollten die Eltern immer ein verkehrssicheres Fahrrad benutzen und natürlich nie „oben ohne“ fahren. Beim Kauf von Helmen sollten Kinder mitgenommen werden. Grundsätzlich sollte ein Helm im Fachhandel ausprobiert und dort dann auch (fairerweise) gekauft werden.

Nach einem Crash gehört der Helm zum alten Eisen (Haarrisse sind oft nicht mit bloßem Auge sichtbar); genauso nach sechs Jahren ohne Unfall, weil das Material ermüdet.

Heben Sie die Quittung auf. Beschädigte Helme (Unfall) kann man bei mehreren Herstellern günstig in einen neuen umtauschen.

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Manchmal muss man auch teure Helme nachbearbeiten. Das war bei meinem Giro-Helm "Skyline" der Fall.
Das Gurtband am Hinterkopf ist durch eine nach unten hängende Schlaufe geführt. Wenn man den Helm aufsetzt, klappt die Schlaufe nach oben. Dann hat man Probleme, sie wieder nach unten zu ziehen, da das Gurtband zwischen Kopf und Helm eingeklemmt ist.
Ich habe hinter der Schlaufe ein Loch durch den Helm gebohrt, einen (weißen) Wäschegummi durch Schlaufe und Loch geführt (im Bild links mitte) und den Gummi außen mit einer Schnalle fixiert. Jetzt zieht der Gummi die Schlaufe auch beim Aufsetzen des Helms in die richtige Lage.

oben

r1.2. Daten

Kopfgewicht: Ein Kopf wiegt etwa 5 ... 8 kg (Der Kopf eines DIN-Dummies für Crash-Versuche ist -- mit einem Teil des Genicks -- mit 6,8 kg definiert). Ein Helm wiegt ca. 0,3 kg, d.h. ca 5% des Kopfes. Das Gehirngewicht liegt bei 1,3 ... 1,8 kg.

Kopfradius: Der Kopfumfang liegt bei etwa 0,54 ... 0,61 m, d.h. der mittlere Radius beträgt ca. 0,09 m. Der Helm hat eine Wandstärke (vorn, seitlich) von etwa 0,025 m. Der Radius erhöht sich durch den Helm um knapp 30%.

r1.3. Vorteile

"Bremsweg": Bei einem Stoß wird das Helmmaterial (Styropor) zusammengestaucht. Der "Bremsweg" für den Kopf wird von 0 auf 1 ... 2 cm erhöht.

"Stoßverteilung": Der Helm verteilt die Kräfte auf eine größere Fläche als das beim Direktaufprall des Kopfes der Fall ist. Damit wird die Gefahr eines Schädelbruchs verringert.

Hängen bleiben: Die Helmoberfläche ist glatt, so dass der Kopf rutscht und sich nicht so leicht an einem Vorsprung verhängt.

Abstand: Der Helm hält die Straßen-Oberfläche ca. 1 .. 2 cm von der Stirn entfernt.

Beispiele: Wir verunglückten fast an der selben Stelle. Im Fall ==> 1.1.2. Unfallberichte -- mit Helm -- ergab sich eine länger andauernde, leichte Benommenheit. Der Verunfallte ==> 1.1.11. Unfallberichte -- ohne Helm -- war ca. eine halbe Stunde bewußtlos. Im Fall ==> 1.1.2. Unfallberichte ging -- auch wegen des verlängerten Schirms -- nicht einmal die Brille kaputt; sie blieb auf der Nase. Die Nasenspitze, die Lippen und das Kinn waren abgeschürft. Im Fall ==> 1.1.11. Unfallberichte dagegen waren Stirn, Nase, Kinn und Wangen stark abgeschürft und zeigten eine dicke Blutkruste.

Selbstverständlich sind Beispiele kein Beweis, dass es immer so sein muß. Aber sie beschreiben eine Darstellung anschaulich und zeigen typische Gegebenheiten!

Sonnenschutz und Lüftung: Wer in der prallen Sonne ohne Kopfbedeckung herumfährt, ist leichtsinnig. Styropor ist ein guter Isolator und daher sollte man gerade bei starker Sonneneinstrahlung mit Helm fahren. Die Schlitze sind hochkant; damit ist der Kopf weitgehend im Schatten. Durch die Schlitze weht Luft. Unter einer Mütze entwickelt sich oft schnell ein Tropenklima; außer sie hat Löcher (Strohhut).

r1.4. Nachteile

Helmpflicht: Im Vordergrund aller Argumente steht die befürchtete Helmpflicht. Diese lehne auch ich und mit Überzeugung ab. Ein Gerichtsurteil (Az: 8 U 1893/99) des OLG Nürnberg sagt eindeutig: Solange es keine Helmpflicht gibt, kann der Verzicht auf einen Helm haftungsrechtlich nicht als Mitverschulden angesehen werden. Die gleiche Aussage gibt es auch vom OLG Hamm (Az.: 27 U 93/00).

Wenn ich in einer Tempo 30-Zone auf bekannten Wegen zum Einkaufen fahre, so fahre ich meist ohne Helm.
Viele Leute wenden sich auch rein emotional gegen den Helm. Sie sollen doch ihren Willen haben! Sogar wenn sie nur glauben (vermuten), sie führen so umsichtig, dass ihnen nichts passieren kann.

In Australien ist 1992 der Helm zur Pflicht geworden. Eine (einzige) ==> Studie (Übersetzung ADFC) zeigt, dass viele nicht mehr Rad fahren.

Schlimmere(?) Verletzungsfolgen wegen des Helmgewichts und des höheren Drehradius.
Das Kopfgewicht erhöht sich durch den Helm um 5%; dafür gewinnt man eine Verminderung des Stoßes auf den Kopf. Die Verletzungen dürften deshalb geringer ausfallen!
Der Drehradius spielt bei Drehungen des Kopfes während des Unfalls eine Rolle. Das gibt es nur, wenn der Kopf, bzw. der Helm sich an einer Oberfläche verhakt (z.B. an einem Auto). Ob die Auswirkungen wirklich so stark sind wie behauptet, ist unklar. In der Praxis bleibt der Kopf beim Sturz fast immer gerade; und damit spielt die Verminderung des Stoßes die größere Rolle. Selbstverständlich müssen die Helm-Produzenten die Helme auch für solche Unfälle konstruieren (glatte Oberfläche).

oben

r1.5. Befürworter und Gegner / Weitere Argumente

Machen Sie sich selbst ein Bild. Auf den angegebenen Seiten finden Sie weitere Links (für die jedwede Haftung ausgeschlossen ist).

==> ADFC Radhelmpflichten
==> IG Velo, CH
==> radhelm.org
==> Ingo Keck
      ==> Velojournal: Helm
==> cyclehelmets.org
==> vehicular cyclist
==> Cycle Network

Ältere Darstellungen:

==> ADFC-Forschung
==> Rainer Rauschenberg

Diskussionsgruppe:
Newsgroup <de.rec.fahrrad> (Hier melden sich fast nur Helm-Gegner zu Wort).

Die Argumente der Helmgegner sind manchmal schon toll. Beispiele:

B: = Behauptung,    A: = Antwort

-- B1: Einer erklärt, dass der Mensch für eine Fallhöhe von 2 m und eine Sturzgeschwindigkeit von 30 km/h gebaut sei!
   A1: Der ==> 1.1.12. Todessturz passierte innerhalb dieser Grenzen. Das Opfer war ein 30-jähriger Extremsportler.

-- B2: Wieder andere rechnen vor, dass mehr Autofahrer eine Kopfverletzung erleiden als Radfahrer. Sie schließen daraus, dass die Autofahrer Helme tragen müssten und nicht die Radfahrer (besl130703 d).
   A2: Dass eine solche Überlegung dem stürzenden Radler nichts hilft, übersehen sie dabei.

-- B3: Zitat: Die Schädelbasis ist *etwas* härter als Styropor. Die hält oder sie bricht. In erster Näherung wage ich zu behaupten, daß sie um *einiges* mehr wegstecken dürfte als die Kompression von 7mm Styropor (frbe181003 d).
   A3: Ihm ist nicht klar, dass der Helm Energie verbraucht. Auf den Kopf wirkt dann nur noch die Restenergie. Außerdem verteilt der elastische Helm den Stoß auf eine größere Fläche; ohne Helm bricht der Schädelknochen bei geringeren Stoßbelastungen.

-- B4: Zitat: Ein Kopf, der mit Helm auf den Boden aufschlägt, kann ohne die zusätzliche Belastung durch den Helm unter Umständen noch hochgehalten werden, so dass ohne Helm überhaupt keine Bodenberührung stattgefunden hätte. (pele190302 e)
Zitat: Es gibt aber schon Halsmuskulatur, die darauf trainiert ist (nicht nur durch Judo, auch durch tägliches Leben), den Kopf auf den Schultern zu halten. Im Falle eines Unfalles würde ich fest davon ausgehen, daß diese Muskeln den Kopf ebenfalls bremsen (misch211003 d).
   A4: Diese Behauptung ist falsch! Ich nehme meinen eigenen ==> 1.1.2. Unfallbericht als Basis. Ich kam zuerst mit den Füßen, dann dem Unterleib und dann mit den Händen auf den Boden. Meine Arme konnten die Energie des Oberkörpers nicht abfangen. Das bestätigt auch die folgende Rechnung:
Ich nehme an, dass meine Geschwindigkeit durch das anfängliche kurzzeitige Bremsen von ca. 25 auf 21 km/h verringert war. Die Auftreff-Geschw. lag dann bei VE = 7,4 m/s ==> 2.3.2.2. Sturz-Geschwindigkeit .... Die Armlänge eines 1,75 m großen (Durchschnitts-)Manns liegt bei l = 0,73 m *). Aus den Daten ergibt sich die notwendige Bremsverzögerung a, welche den Kopf mit 0 km/h auf den Boden auftreffen lässt.
     a = dv^2 / 2 * l = (7,4 - 0)^2 / 2 * 0,73 = 37,5 [m / s^2]. Das entspricht einer Verzögerung von 37,5 / 9,81 = 3,8, d.h. von rund 4 g! (Astronauten werden -- auf dem Rücken liegend -- maximal 5 g zugemutet).
Die notwendige Armkraft PA zum Abstützen des Oberkörpers (Masse m = 1/2 * Körpergewicht = 40 [kg]) läge bei
     PA = m * a = 40 * 37,5 = 1500 [N].
Das wäre etwa 4 * die Kraft, die man für einen Liegestütz braucht; m.a.W. man macht den Liegestütz mit drei gleich schweren Männern auf dem Rücken.
*) Kleine ergonomische Datensammlung, TÜV Rheinland 1981.

-- B5: Zitat: ... steht der weitaus häufigere Fall, das man beim Sturz mit dem Helm seitlich auf den Asphalt schlägt. Durch den relativ hohen Reibwert des Materials gegen Asphalt entsteht ein hoher Widerstand der den Kopf in seitliche Drehung versetzt die sehr warscheinlich schwerere Verletzungen hervorrufen würde als das "gleiten" von nackter Haut/Blut etc. auf dem Asphalt. (ankl 18.06.05).
   A5: Er rutscht lieber mit dem blanken Kopf auf dem Asfalt, als mit einem Helm!? Oder glaubt er, dass ein mit Gewebe und Blut geschmierter Knochen besser auf Asfalt rutscht, als ein glatter Helm? (Oder hat er nur die Helmgegner persifliert?)
   B5a: Dazu erhielt ich den Kommentar, Zitat: ... "Er fasst lieber mit der blanken Hand in die Kreissäge, als mit dem Handschuh!?" zeigt lediglich, dass in Deiner Welt nicht ist, was nicht sein darf. Schadwirkungen von Schutzausrüstung etwa. (thpr 190605)
   A5a: Er verwechselt Vorsorge (Helm) mit Dummheit (in Kreissäge fassen). Bei der Einführung des Autogurts gab es ähnliche Diskussionen. Mittlerweile hat (fast) jeder akzeptiert, dass weit mehr Verletzungen durch den Gurt gemildert werden als zusätzliche entstehen.

-- B6: Es gab Fälle, in denen Eltern ihren Kindern auf dem Spielplatz einen Radhelm aufsetzten. Einige Kinder verhängten sich mit dem Radhelm z.B. an einem Klettergerüst.
   A6: Richtig ist wohl, Zitat: Die Helme wurden nicht als "Rad"helm benutzt, da man wohl kaum mit einem Rad auf einem Klettergerüst herumfahren kann. Also keine Verletzung beim Radeln mit Radhelm sondern durch nicht bestimmungsgemäße Verwendung (waja210703 d). Der TÜV und andere Organisationen warnen heute vor diesem falschen Gebrauch. (Leider fehlt bei einigen Helm-Herstellern eine solche Warnung).

-- B7: Zitate: Ein Helm hingegen führt durch die erhöhte Risikobereitschaft zu mehr Unfällen und dadurch (auch) zu mehr Kopfverletzungen (chbu150703 d) und Und niemand fährt riskanter, bloss weil er einen Helm trägt; er trägt einen Helm weil er riskanter fahren will (tiwe280703 d).
   A7: Für wie blöd halten solche Diskutanten ihre Mitmenschen? Niemand kann vorherbestimmen, was ein anderer denken wird! Auch wenn man einige zutreffende Beispiele gesehen hat (z.B. Jugendliche, die ihre Grenzen erproben), kann doch niemand behaupten, dass alle (z.B. "meine Oma") mit Helm riskanter fahren.

-- B8: Zitat: Viele Radfahrer tragen Helm, also ist Radfahren wohl doch recht gefährlich, also fahre ich lieber nicht Fahrrad.
   A8: Zitat: Wenn die Leute freiwillig Helm tragen, werden sie wegen des Helms nicht weniger Fahrradfahren, genauso wie sie nicht weniger Fahrrad fahren, obwohl sie dazu normalerweise eine Hose und ein paar Schuhe anziehen (hoap080903 d).

-- B9: Zitat: Es ist viel leichter den Menschen Ängste einzureden, als ihnen diese auszureden. Und darum geht es eigentlich bei den langen Helm-Diskussionen.
   A9: Wissen diese Leute nicht, dass man mit dem Fahrrad auch stürzen kann?
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-- B10: Andere schreiben -- wohl im Vollgefühl ihrer Jugend und biomotorischen Fähigkeiten -- dass Leute, die z.B. einen Lenkersturz erleben, sich in Darwins Sinn selbst beseitigen. Zitate: Auch Darwin ist immer eine gute Adresse ;-)) (ansch031202 d) oder: Ich sag da nur natürliche Selektion (dabo021202 d).
   A10: Ist das ethisches Verhalten? ==> 9.20. FAQ.

Die Argumente der Helmgegner erinnern stark an die Diskussion um den Sicherheitsgurt im Auto. Dazu Zitate aus dem Artikel "Oben ohne nur am Straßenrand" in der Südd. Zeitung vom 24.12.05:
leer
"Der Sicherheitsgurt ist Lebensretter Nummer eins -- was sich heute wie eine Binsenweisheit liest, war zu Beginn seiner strammen Karriere alles andere als klar. Denn als vor genau 30 Jahren, am 1. Januar 1976, für den deutschen Autofahrer die Anschnallpflicht eingeführt wurde, schlugen die Wellen so hoch, als stünde der Untergang des automobilen Abendlandes bevor. Von "staatlich verordnetem Selbstmord" sprachen die Gegner. Horrorszenarien von strangulierten Unfallopfern .....
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Die Einführung von Verwarnungsgeld, heute übrigens 30 Euro, ließ nicht nur die Kasse klingeln, sondern widerlegte auch die Bedenkenträger der Einführungsphase. Denn schon innerhalb des ersten Jahres, vom Sommer '84 bis Sommer '85, starben 1400 Menschen weniger bei Autounfällen. Zudem bestätigte sich, dass die Gefahr von negativen Auswirkungen des Gurtes extrem gering ist, ..."

Postscriptum: "Wer keinen Radhelm trägt, ist selber schuld". So lautete eine Überschrift in der Süddeutschen Zeitung am 02.03.07. Der Artikel berichtet von einem Urteil des OLG Düsseldorf (AZ: I-1 U 182/06): ... Radsport treibende Rennradler hätten die Verpflichtung sich durch einen Helm vor Kopfverletzungen zu schützen, ....

oben

r2. Optische Sportbrille

Bei meiner normalen Brille zieht es immer in den Augenwinkeln. Da komme ich mit dem Augenwischen nicht mehr nach. Nach einer Diskussion des Themas in <de.rec.fahrrad> habe ich mir eine optische Sportbrille zugelegt, welche die Augen auch bei Kälte gut schützt.

Meine Brillenstärke liegt ziemlich hoch: -8,0 cyl. -1,0 Dioptrien. Deshalb bedurfte meine Brillenwahl einer längeren Beratung mit der Optikerin. Meine Entscheidung fiel dann für die folgende Sportbrille von Alpina.
alp3hl alp2du Alpina "Pro Sport Optic Mega Swing".
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Die Druckknöpfe links und rechts zum Anknöpfen des Sonnen-Vorsatzes sind auf beiden Bildern gut zu erkennen.
Bild r21
Brille klar
Bild r22
Brille mit Sonnen-Vorsatz
 
Diese Brille von ==> Alpina ist primär für Brillenträger gemacht. Der Sonnenschutz wird mit Druckknöpfen aufgebracht. Dabei braucht man nur die äußeren Teile des Schutzglases anzufassen und muss nicht in die Mitte tappen. Sie ist stärker gepfeilt (ca. 15°) als meine normale Brille (ca. 7°). Da die Gläser dichter am Auge sitzen, hat die Optikerin, nach einigem Rechnen, die Sehstärke um 0,25 Dioptrien vermindert.
Bei Weitsichtigen ist das Glas stärker nach vorne gewölbt und kann den Sonnenschutz berühren. Damit verkratzen beide an den Berührungspunkten. Also vorher prüfen, ob der Abstand ausreicht. (drf mafr 100107)
Die Brille sitzt gut. Ohne Sonnenschutz schaut sie zwar blöd aus, aber da es die Grundbrille ist, kann ich sie -- bei gleichem Windschutz -- auch nachts tragen. Bei Regen ist ein klarer Vorsatz zu empfehlen, da man dann beim Abwischen nicht die optischen Gläser zerkratzt.
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So cool wie die folgenden adidas-Brillen schaut sie allerdings nicht aus.

Brillen von ==> adidas sind offiziell nur bis +-4 Dioptrien vorgesehen, denn sie sind stärker nach hinten gepfeilt (ca. 18°). Da müssen sowohl die Stärke vermindert, als auch ein Prisma eingeschliffen werden. Die Optikerin ließ das rechnen und meinte dann, ich würde Sehprobleme bekommen. Außerdem missfiel mir, dass man bei Dunkelheit den Optikteil herausnehmen, das Schutzglas von dunkel auf klar wechseln und dann den Optikteil wieder aufstecken muss. Dabei tappt man ins Sichtfeld und muss hinterher die Brille wieder reinigen (wozu man beim Radeln kaum ein sauberes Tuch zur Hand hat).
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adi7ein adi7zuein Bei dieser Brille wird der Optikteil an eine Nase des Gestells geklemmt (roter Pfeil).
Bild r23
Brille getrennt
Bild r24
Brille mit klarem Schutzglas
 
adi-do5 adi-do2 Hier wird der Optikteil in zwei Nasen des Schutzglases gesteckt (rote Pfeile). Dabei muss man mit den Fingern ins Schutzglas fassen.
Bild r25
Brille getrennt
Bild r24
Brille mit dunklem Schutzglas
 

Alternativen können sein ==> BBB "Powerview BSG-20", ==> Roseversand, Bekleidung: Alpina, BBB, Roach, Rudy Project,..., ==> loubsol, ==> Rudy Project, ==> Rodenstock.

Eine weitere Alternative stellen Überbrillen dar, wie sie beim Skifahren üblich sind.

Literaturhinweise:
"Scharfmacher" ==> Mountain BIKE Heft 09/ 2005 S. 48-53.
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"Alles im Blick" ==> Trekkingbike Heft 6/ 2008 S. 114-117.

Tipp: Ein Problem aller Brillen ist das Anlaufen; insbes. bei Regen oder Kälte. Es kann durch leichtes Anhauchen und nachfolgendes Putzen der Gläser mit einem Klarsichttuch (mit Chemie präpariertes Baumwolltuch) vermindert werden.
Das Klarsichttuch kauft man in einer Tankstelle. Da das Tuch fürs Etui zu groß ist, schneidet man sich einen etwa 15 cm x 15 cm großen Lappen heraus. Aus dem Rest lassen sich später weitere neue Putztücher gewinnen.

oben

r3. Winterradeln

Wenn es nicht gerade Glatteis gibt, radle ich lieber 1 Stunde im Freien als 20 Minuten auf dem Ergometer. Neben groben ==> t.8. Reifen und einem guten ==> Licht (ein Nabendynamo rutscht nie durch!) braucht man eine angepasste Kleidung. Und darum geht's hier.
Da das Kälte-Empfinden sehr individuell ist, sollen meine Empfehlungen nur als Anregung dienen.

r3.1. Körper/ Bekleidungs-Schichten

Tipp: Auch wenn das banal ist: Je nach Veranlagung schwitzt man beim Radeln nach 10-30 Minuten.
-- Ziehen Sie nicht zuviel an. Lieber empfinden Sie die erste Viertelstunde als kalt. Danach schwitzen Sie nicht so übermäßig und frieren deshalb auch weniger.
-- Baumwolle direkt auf der Haut ist für längere Fahrten nicht geeignet. Sie wird nass und leitet dann die Wärme - und nicht die Feuchtigkeit - schnell weiter.
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Schicht 1: Sie soll aus Funktionswäsche bestehen (Polyester, Polypropylen,...), und zwar im Winter mit langen Ärmeln und Beinen. Sie führt die Feuchtigkeit von der Haut weg. Das genügt je nach Veranlagung bis einige Grad unter Null.
Schicht 1a: Für Temperaturen deutlich unter Null sollte eine zweite Schicht Unterwäsche aus Baumwolle, besser aus Wolle folgen. Sie saugt die Feuchtigkeit auf und gibt sie langsam weiter. Einige Sportwäsche-Hersteller, z.B. ==> Löffler/ Innovationen/ Transtex verweben Kunststoff und Baumwolle schon in der ersten, gemeinsamen Schicht.
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Schicht 2: Ein Fleece-Hemd kann bei tieferen Temperaturen als Zwischenschicht getragen werden.
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Schicht 3: Sie besteht aus Anorak und Hose (ebenfalls Polyester etc.), am besten mit einem Fleece-Futter. Diese relativ dicke und weniger luftige Schicht dient als Wärme- und Windschutz.
Regenjacken sind nicht geeignet, da sie für den Feuchtigkeitstransport zu dicht sind. Außerdem ist Schnee nicht nass. Besser geeignet sind Windstopper oder Wind dichte Polyester-Jacken mit Oberflächenbeschichtung ("Teflon").

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Funktionswäsche und -kleidung vom Discounter, z.B. ==> Aldi, ==> Norma oder ==> Tchibo kaum anders wirkt als die von Markenherstellern; nur der Prestige-Appeal leidet. Diese Wäsche ist wesentlich billiger, sie kostet etwa die Hälfte bis ein Zehntel.
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Ein breites Angebot bietet zB. ==> Globetrotter; insbesondere für die drei Bekleidungsschichten. In der 3. Bekleidungsschicht findet man zB. auch Handschuhe und Kopfbedeckungen.

r3.2. Füße

An den Füßen haben sich Thermo-Stiefel von einem Discounter (Links s.o.) bewährt. Sie sind billig und halten - mit Wollsocken - bis etwa -5 Grad warm.
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Die Wärmedämmung der Schuhe kann durch (Neopren-)Überschuhe oder (Regen-)Gamaschen erhöht werden. Im Winter friert man eher an den Füßen als dass man schwitzt, deshalb brauchen die Überschuhe nicht atmungsaktiv sein.

Wenn es kälter ist, frieren die Füße. Da hilft nur noch eine Schuhheizung, z.B. von ==> Tchibo für ca. € 39,--. Sie wird im Herbst als Aktionsware angeboten. Eine detaillierte Darstellung finden Sie unter ==> einbeispiel/ Tchibo Schuheizung.
Alternativen gibt es bei z.B. bei ==> Rose-Versand/ Schuhe/ Zubehör oder bei ==> Globetrotter/ Schuhe/ Zubehör, allerdings teurer. Ein weiteres Beispiel zeigt ==> moobix.
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Die Wärmeleistung der heizbaren Schuhsohlen ist erstaunlich gering. Ich nehme an, dass hier ein Körperreflex aufgrund der warmen Sohle die Blutzufuhr zu den Füßen vergrößert und erst deshalb die Füße richtig warm werden.
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Ich benütze die Heizsohlen von Tchibo seit vier Jahren. Ich bin sehr zufrieden. Die angegebenen Zeiten von 7-8 Stunden in Stufe 1 bis 55-75 Minuten in Stufe 4 stimmen recht genau. Das Heizmaterial ist ein Halbleiter, der bei einer Mindestspannung nicht mehr leitet. Deshalb werden die NiCd-Akkus nicht völlig entladen (was der Lebensdauer schaden würde).

kl-schuh
Bild r321
Thermostiefel
kl-s-gam
Bild r322
Thermoschuh mit
Regengamasche
kl-s-hzg
Bild r323
Schuhheizung
kl-schuh-h
Bild r324
Schuh mit Heizung

r3.3. Hände

Tragen Sie (Ski-)Fäustlinge, da wärmen sich die Finger gegenseitig. Und wenn der Daumen kalt wird, so ziehen Sie ihn aus dem Daumenteil und legen ihn zu den Fingern.
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Bei großer Kälte können Sie direkt auf der Haut auch noch einfache Woll-Fingerhandschuhe tragen. Ebenfalls geeignet sind dünne Fleece-Handschuhe. Seide eignet sich nicht, da sie Feuchtigkeit nicht so gut durchlässt.
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Bei sehr großer Kälte kann man über die Fäustlinge noch Regen-Überhandschuhe anziehen (sie sind heute nicht mehr so üblich).
    Bild r331
    Fäustling und
    Fingerhandschuh
kl-hand

r3.4. Kopf

Am Kopf frieren zuerst Ohren und Nase. Für die Ohren genügen mir Opas Ohrenschützer, die ca. € 10,-- kosten. Ich kaufte sie in einem eleganten Hutgeschäft. Sie halten bis ca. -10 Grad warm und passen problemlos unter einen Helm.
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Für die Lippen benütze ich eine Fettcreme oder "Blistex" (Apotheke oder Aldi).
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Die Augen schütze ich mit einer ==> Sportbrille.
    Bild r341
    Opas Ohrschützer
kl-ohr
Bei Temperaturen ab -10 Grad kann man eine Sturm-Haube, ca. € 10, tragen. Sie wird allerdings von der Atemluft feucht; deshalb friere ich lieber in der Nasenspitze. Die zu große Haube musste ich mit Abnähern auf die richtige Höhe justieren und den Ausschnitt für die Nase nach unten nähen, damit sie nicht über die Augen rutschte.
Wenn man die Gurte etwas länger stellt, passt der Helm über die Haube.
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Für die Nase gibt es auch einen speziellen Gesichtsschutz, ca. € 10. Die Nasenlöcher sind völlig frei und für den Mund gibt es Atemlöcher. Er muss durch Opas Ohrenschützer oder eine kleine Haube für den oberen Kopf ergänzt werden.
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Auch diese Teile stammen vom Discounter, hier von ==> Tchibo. Sie werden meist zu Beginn der Ski-Langlauf-Zeit angeboten.
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Sturm-Haube
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Gesichtsschutz

r3.5. Technik

Im Wiki des Forums de.rec.fahrrad finden sich Hinweise für das ==> Fahrrad im Winter: Licht, Naben, Bowdenzüge, Felgenbremsen, Reifen.

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Letzte Änderung: 04.01.15

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